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Normale Version: Pookys Erkrankung
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Tja, Pooky hat für große Augen bei unseren TA's gesorgt.
Er leidet an Giardia.
Eigentlich ist dies eine Erkrankung, die bei Hunden und Katzen auftritt.
Dieser Einzeller befällt den Darm und ist über den Kot ansteckend.

Für unseren Pooky bedeutet das:
Weiterhin Quarantäne, da der Kot ansteckend ist.
3mal eine je 5 tägige Behandlung mit Metronidazol. Nach jeder 5tägigen Behandlung erfolgt eine Pause von 10 Tagen.

Der Krankheitsverlauf ist idR nicht tödlich, zumeist beeinträchtigt es die infizierten Tiere nicht einmal spürbar. Zudem haben wir Glück, das der BEfall nur gering ist.

Das Schlimme: Pooky wird min. 7 Wochen unter Quarantäne stehen. Und genau das wird schlimmer sein als die ganze Behandlung. Flenn
Wenn Pooky aber zu den anderen packen, riskieren wir, das alle Tiere infiziert sind.

Der Rest der parasitologischen und bakteriologischen Untersuchung liegt im Rahmen des Normalen. Zumindest das ist positiv.
Tumir hat vergessen zu erwähnen, das die TA sage die Darmparasiten wurden wahrscheinlich durch das Heu übertragen. Was evtl mit Kot von Kranken Tieren inviziert war/ist.
Und da alle unsere Schweine das gleiche Heu bekommen, müssen wir die andere Gruppe auch testen lassen. Sollte sich rausstellen das auch einer nur von der anderen Gruppe auch die Parasiten hat, muss Pooky nicht mehr alleine sein. Dann werden wir die drei Vergesellschaften und hoffen dass dann alles wieder gut geht.
(11.01.2010, 19:30)Tumirnix schrieb: [ -> ]Er leidet an Giardia.
Eigentlich ist dies eine Erkrankung, die bei Hunden und Katzen auftritt.
Diese Krankheit tritt neben Kokzidiose und Flagellaten immer häufiger auch bei Meerschweinchen auf. Da es sich um eine Zoonose handelt, die so gut wie alle Tierarten und auch den Menschen betreffen kann, ist die Wahrscheinlichkeit eines Übertragungskreislaufs ziemlich groß.

Zitat:Dieser Einzeller befällt den Darm und ist über den Kot ansteckend.
Über den Kot und über alles, was mit dem Kot in Berührung kommt - die Zysten werden sogar in der Wohnung verteilt, wenn sie Streu über das Plexi schmeißen. Man fegt es auf - und sie sind am Besen. Ihr tragt sie in der ganzen Wohnung herum - sogar dann, wenn Ihr die Türklinken zum Bad anfasst.

Tipps:
Die Käfige sollten nach 4-7 Tagen alle KOMPLETT (Bretter, Wände, Ritzen, Äste, Häuschen, Röhren, etc. ...) gereinigt und desinfiziert werden (z.B. mit Dampfreiniger, Essigsäure!). Die Giardien in Zysten sterben außerdem bei einer Temperatur von 60 Grad sofort ab (heißer Dampf). Hat man keinen Dampfreiniger zur Verfügung, sollte man Bretter, Häuschen und Äste (alle saugfähige Materialien) aus dem Käfig mindestens für die bekannte Infektionszeit der Zysten (3 Wochen) entfernen und gründlich reinigen, sowie diese Zeit unter Quarantäne lagern. Während der Behandlungszeit sollte die Komplettreinigung optimalerweise immer wiederholt bei jeder Streuentfernung vorgenommen werden. Jeden Abend sollten die Köttel aus dem Käfig entfernt werden, so ist die Neuinfektionsgefahr geringer. (Handfeger, Besen etc. unbedingt nach jedem Käfig desinfizieren, um Zysten nicht zu verteilen).

Zitat:3mal eine je 5 tägige Behandlung mit Metronidazol. Nach jeder 5tägigen Behandlung erfolgt eine Pause von 10 Tagen.
Metronidazol tötet die Giardien nicht. Es hemmt die Vermehrung.
Bisher hörte ich, dass Panacur um einiges besser sein soll, habe selber aber damit (zum Glück) keine Erfahrungen gemacht.

Zitat:Der Krankheitsverlauf ist idR nicht tödlich, zumeist beeinträchtigt es die infizierten Tiere nicht einmal spürbar. Zudem haben wir Glück, das der BEfall nur gering ist.
Trophozoiten im Darm müssen nicht unbedingt eine Krankheit auslösen. In diesem Fall spricht man von einem "symptomlosen Träger" der Giardien, welcher Zysten ausscheidet, jedoch selbst keine Erkrankungserscheinungen zeigt.

Der Nachweis von Zysten im Kot gelingt erstmals frühestens 5 Tage (-16 Tage) nach der Infektion.


Zitat:Wenn Pooky aber zu den anderen packen, riskieren wir, das alle Tiere infiziert sind.
Ich würde den Kot von mehreren Tagen zur Untersuchung geben. Vermutlich wurden die Giardien schon längst übertragen. Da braucht Ihr nur einmal Pooky gekrault haben und danach einen der anderen. Oder das Gehege gereinigt oder...
Wenn es aus dem Heu kommen soll, dann ist die Wahrscheinlichkeit ja noch höher - auch, dass IHR schon damit infiziert seid.

(11.01.2010, 21:56)Vinara schrieb: [ -> ]TA sage die Darmparasiten wurden wahrscheinlich durch das Heu übertragen. Was evtl mit Kot von Kranken Tieren inviziert war/ist.
So etwas kann immer wieder vorkommen - auch mit anderen Krankheiten. Für Pilz und Milben sind Heu, Streu und Stroh z.B. oftmals ein Eldorado Traurig

Zitat:Sollte sich rausstellen das auch einer nur von der anderen Gruppe auch die Parasiten hat, muss Pooky nicht mehr alleine sein. Dann werden wir die drei Vergesellschaften und hoffen dass dann alles wieder gut geht.
Das würde ich nicht riskieren. Auch wenn die Krankheit derzeit noch in ihnen schlummert - eine VG ist STRESS und dieser wirkt auf sowas wie Dünger. Explosionsartig können sich Viren, Bakterien und sonstige Erreger ausbreiten. Deswegen haben ja auch einige Tiere oftmals mit Milben/Pilz nach/während einer VG zu kämpfen.
Ich würde dazu tendieren den Rat von einem TA und Meerschweinexperten einzuholen bzw. mal seine Meinung dazu anzufragen: Dr. Hermann Wenzel (fraumeier.org)

Vielleicht hat auch noch jemand anderes Erfahrungen mit dieser Krankheit gemacht. Mein Wissen habe ich aus der Mailingliste und 'Tante Google'.


LG Heike

PS: Kursiv Geschriebenes sind Infos von Simone Witt und Claudia Rohner
Ja, schöner Mist. Da haben wir ja mal wieder was dolles an der Backe.

Naja, müssen wir nun durch.

Zu dem Medikament: Die TÄ meinte, dass die Parasit raus muss. Das würde auf normalen Weg geschehen (Ausscheidung). Ich habe das aber auch nicht weiter hinterfragt. Da wir nun auch die anderen beiden Chaoten testen lassen wollen, werden wir sie mal drauf ansprechen.
Vielleicht geht dadurch die Heilung ja auch schneller. *hoff*

Danke fürs Raussuchen.
So, von Sueak und Herman werden nun auch Kot-Proben untersucht. Mal schauen, was dabei rum kommt.

Ich habe nach dem Medikament Panacur gefragt. Das wird ab dem 2. Behandlungsintervall ebenfalls verabreicht. Es gehört wohl in die gleiche Kategorie wie Metronidazol und wird dann in Mischform verabreicht.
(12.01.2010, 10:38)Tumirnix schrieb: [ -> ]Zu dem Medikament: Die TÄ meinte, dass die Parasit raus muss. Das würde auf normalen Weg geschehen (Ausscheidung).
Nein, das klappt bei Giardien nicht. Die können sich nämlich (wenn der Darm quasi entgiftet wird und ihnen damit die Lebensgrundlage entzogen wird) in die Galle zurückziehen und dort warten 'bis alles vorbei ist'. Danach nehmen sie dann ihre Tätigkeit wieder auf. Daher muss Panacur in mehreren Etappen mit Pausen verabreicht werden.

(12.01.2010, 20:51)Tumirnix schrieb: [ -> ]Ich habe nach dem Medikament Panacur gefragt. Das wird ab dem 2. Behandlungsintervall ebenfalls verabreicht. Es gehört wohl in die gleiche Kategorie wie Metronidazol und wird dann in Mischform verabreicht.
Falsch.

Metronidazol ist ein Antibiotikum und eignet sich zur Therapie von bakteriellen Infektionen durch Anaerobier oder Protozoeninfektionen.

Panacur ist ein Monopräparat mit dem Wirkstoff Fenbendazol aus der Wirkstoffklasse der Benzimidazole.

Fenbendazol ist ein Breitband-Anthelminthikum aus der Gruppe der Benzimidazole. Es wird in der Veterinärmedizin als Mittel gegen Endoparasiten eingesetzt

Panacur hungert die Parasiten quasi aus und sie werden ausgeschieden. Warum damit noch warten und den Darm mit Antibiotika schwächen. (Auf jeden Fall sollte ein Mittel zum Aufbau der Darmflora gegeben werden. Das kann Bene Bac sein oder auch Omniflora N.)

Das sind also auf jeden Fall zwei völlig verschiedene Medikamente und haben ungefähr soviel Ähnlichkeit wie ein Mittel gegen Hämorrhoiden mit Halsschmerztabletten Zwinker

Nochmal Links zum Nachlesen:
Wikipedia - Metronidazol

Wikipedia - Fenbendazol

http://www.vetpharm.uzh.ch/WIR/00004321/0679__F.htm


LG Heike
(12.01.2010, 23:28)Lacri schrieb: [ -> ]Das sind also auf jeden Fall zwei völlig verschiedene Medikamente und haben ungefähr soviel Ähnlichkeit wie ein Mittel gegen Hämorrhoiden mit Halsschmerztabletten Zwinker

Den Vergleich finde ich gut. Zwinker

Heute sind wir wieder beim TA, da werde ich nochmals nachfragen, warum die beiden damit warten.
Zudem erwarten wir heute Abend auch die Ergebnisse von Squeak und Herman. Mal schauen, ob wir nen versauten Stall haben.
(entschuldigt die Ironie, das ganze wird nur mittlerweile ziemlich belastend)

Pooky bereitet uns neue Probleme. Er ist noch nicht apathisch, aber mittlerweile recht desinteressiert. Man muss kein Schweinchenexperte sein, um zu sehen, das ihm langweilig ist.

Das Schweinchenstofftier führte lediglich zu Verwirrung bei Pooky, schließlich hat er es gebissen und seitdem würdigt er es kaum noch ein Blickes.

Die Herausforderung Heukugel mit Heu drin oder Heukugel mit Frischfutter drin ist für ihn mittlerweile keine Herausforderung mehr.

Der Obstspies mit Frischfutter dran, der frei schwingt, ebenfallas nicht mehr.

Ständige Käfigumbauten klappen leider auch nicht immer, so, dass er zumindest kurzzeitig alles neu erkunden muss. Irgendwann ist ein Käfig einfach ausgereizt.

Hab ihr nich Beschäftigungsideen?
Ich fürchte, dass er die Einsamkeit nicht mehr wirklich lange ertragen kann. Er hatte ja schon damals nach der Kastration seine Probleme damit und nun sitzt er bereits eine Woche alleine.

Unsere TÄ raten von einer Vergesellschaftung ab, sind die gleichen Arguemente, die du auch gegebene hast, Heike. Auf der anderen Seite geht uns Pooky langsam ein, wenn er weiter alleine sitzt. Das ist so wirklich großer Mist.
Wenn wir eine VG durchführen ist dank Squeak aber auch mit Krawall zu rechnen, da er ein Radaubruder ist. Sprich, großer Stress ist wirklich vorprogramiert.

Bei der damals schief gegangenen Kastration waren es Squeak und Floyd zwar, die sich nicht in Ruhe ließen, aber Squeak ist auch damals immer der Angreifer gewesen.

So oder so, momentan steht Pooky schlecht da. Was ist denn nun das geringere Übel?
Hallo!
Wie sehr steht Pooky auf Böller? Meine sind ganz verrückt dadrauf und so beschäftige ich meine Schweinis damit: Man nehme Böller (oder andere Leckerlies, oder auch das Frischfutter) und wickele es in Butterbrotpapier. Je länger sich die Schweinis damit beschäftigen sollen, je mehr Papier nehme ich.. und die schreddern das wirklich und haben zu tun!! Im Käfig verteilt, müssen sie sich damit beschäftigen, alles zu suchen. Oder ich verteile Gurkenscheiben in leeren Eierkartons, da fummeln sie auch dran herum. Neuerdings habe ich Knabberhölzer, die Reste sehen lustig aus!
Ich drücke die Daumen..
LG, Wiwi
Das sind leider alles die Punkte, wo sein Desinteresse zuschlägt. Fressen, welches er so bekommt, wird genommen. Desto mehr Mühe er sich dafür geben muss, desto weniger interessant ist es für ihn.
Auch, wenn er sonst mit großer Freude Eierkartons zerstörrt hat, macht er das derzeit nicht.

Böller, sonst eigentlich das beliebteste Futter neben derzeit Gurke, reizen ihn gar nicht. Traurig
Habt Ihr mal ausprobiert, ob er bei Euch auf dem Schoss frisst? Vielleicht mag er einfach nicht alleine essen... Versuch wäre es wert, oder?
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