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Baubeschreibung meiner Voliere - Druckversion

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Baubeschreibung meiner Voliere - John.Doe - 08.09.2006

Als für mich der Entschluß fest stand, daß in meinem Haushalt ein Hörnchen Einzug halten wird, informierte ich mich in mehreren Zoogeschäften nach bedarfsgerechten Käfigen. Schon nach kurzer Zeit stellte ich jedoch fest, daß die angebotenen oft zuklein (nach EU-Empfehlung für ein Paar 2 qm bei 2 meter Höhe) und unzweckmäßig waren. So entschiedich mich zum Selbstbau. Der zukünftige Standort mußte Zugfrei, hell aber nicht in der prallen Sonne, nicht in der "Einflugschneise" und nicht so dicht an Fernseh- und Rundfunkgeräten sein. Ein alter Bücherschrank mußte weichen.

Bevor ich anfing drauf los zusägen, fertigte ich mir eine Zeichnung auf Millimeterpapier an, um die Abmaße der Voliere, die Größe und Positionen er Türen und Schubladen festzulegen und die Verbindungsstellen zu kennzeichnen.
Als Bodenplatte nahm ich eine Siebdruckplatte von 20 mm Stärke mit den Maßen von 1,50 m Länge und 0,60 m Breite. Die Höhe der Voliere ist 1,80 Meter, damit sie noch durch eine Zimmertür geschoben werden kann. Die senkrechten Pfosten und waagerechten Riegel sind Leimhölzer von 35 mal 35 mm Stärke. Gemäß meiner Zeichnung arbeitete ich die sog. Überblattungen in die Pfosten und Riegel, mittels Feinsäge und Stechbeitel, ein. Da eine Demontage nicht vorgesehen ist, verleimte ich die Verbindungen. Bei den Seitenwänden setzte ich eine Leimholzplatte von 280 x 530 x 28 mm zwischen die unteren Enden, um einen Kasten entstehen zu lassen und die Bodenplatte besser mit den Pfosten verbinden zu können. Diese Verbindungen hab ich zusätzlich verschraubt. Die Positionen der Türen sind so gewählt, daß ich überall in die Voliere greifen kann, die Inneneinrichtung besser einsetzen oder austauschen lässt und die Häuschen sich besser kontollieren lassen. Das fertige Gerüst strich ich zweimalig mit Hartwachs- Öl, unbedenklich für Mensch, Tier und Pflanzen. So entstand eine Oberfläche, die glatt und versiegelt ist und sich gut reinigen lässt. Für die Rück- und Seitenwand nahm ich 10 mm dicken Birkensperrholz. Dieses ist stabiler als solches aus Pappel, um später Einrichtungsgegenstände daran anzuschrauben. Die Wände strich ich ebenfalls mit Hartwachs- Öl und verschraubte sie mit dem Gerüstund der Bodenplatte.
An der Unterseite der Bodenplatte schraubte ich 4 Rollen mit einer Traglast von je 50 kg.

[Bild: vimbaukl2jg.th.png]

Um die Einstreu später besser wechseln zu können, bekam die Voliere 2 große Schubladen. Da ich sie leider nicht aus Aluminiumblech zuschneiden und verschweißen konnte, fertigte ich sie aus 9 mm dicker Siebdruckplatte an. Da diese Platten eine mit Kunststoff versiegelte Oberfläche besitzen, ist eine gute Reinigung möglich und ein Eindringen von Flüssigkeiten in die Platte ausgeschlossen. Die Schubladen haben eine Höhe von 20 cm, an den aneinanderliegenden Seiten von 10 cm. Verklebt wurden sie nicht mit Holzleim, sondern mit Montagekleber (von Pattex) für Glasplatten. Die innenliegenden Stoßstellen verstärkte ich zusätzlich mit 15 mm Winkelprofil aus Aluminium. Die aneinanderliegenden Seiten der Schubladen werden nach den einschieben in die Voliere mit einem U- Profil, ebenfalls aus Aluminium, abgedeckt, damit keine Streu dazwischen gerät und sich das Hörnchen nicht einklemmen kann. Die Schubladen werden nach außen mit einer Klappe verdeckt, damit der Bewohner nicht bei der Reinigung flüchten kann.

[Bild: ladeeinzkl4sc.th.jpg]

[Bild: vladenkl8ak.th.jpg]

Damit auch keine Streu zwischen die Schublaben und den Außenwänden gelangen kann, leimte ich eine Holzleiste von 15 mal 30 mm überhalb der Laden umlaufend an. Diese verhindert auch das anknabbern der Siebdruckplatten und dient gleichzeitig als Auflage eines dicken Astes. Auf diesen dicken Ast stelle ich die Senkrechten Äste der Inneneinrichtung und sichere diese zusätzlich mit Winkel.

[Bild: vquerastkl0oy.th.jpg]

Auf die Rückwand tackerte ich Jute- Matten. Dabei ist daraf zuachten, daß die Klammern richtig an der Rückwand anliegen und keine Verletzungsgefahr entsteht.
Die Türen entstanden aus Holzleisten von 15 mal 30 mm Querschnitt. Für
jede Tür verwendete ich zwei Rahmen, zwischen denen der Maschendraht, mit einer Maschenweite von 12,7 mm, geschraubt wird. Die Rahmenhölzer sind etwa 3-5 mm kürzer als die Türöffnungen, damit sie späer nicht klemmen. Die Enden hab ich verplattet, d.h. bis auf die Hälfte der Latten abgeflacht. Dabei half mir ein Freund mit seiner Oberfräse. Mit Feinsäge und Stechbeitel geht es aber auch. Anschließend wurden die Leisten verleimt. Dabei ist darauf zuachten, daß die Leisten genau im rechten Winken stehen. Die einzelnen Rahmen wurden vor dem Verschrauben ebenfalls mit Hartwachs- Öl gestrichen. Die große Tür in der Vorderseite befestigte ich mit Scharnieren, die man nach oben aushängen kann. Das soll mir später das Einrichten der Voliere erleichten. Der fertige Rahmen für den Deckel legte ich auf einem umlaufenden Viertelstab, das ist eine einseitig abgerundete Holzleiste, nur auf.

[Bild: vfrontoffenkl6kr.th.jpg]

Die Bretter für die Häuschen und den Futterplatz entstanden aus 10 mm dicken Sperrholz und wurden ebenfals gestrichen und mit Winkeln an die Rückwand geschraubt. Wer schöne verbogene Äste hat , könnte diese an
Stelle der Metallwinkel nehmen.
Die Häuschen fertigte ich aus 10 mm dicken Birkensperrholz und sind 21 x 15 x13 cm groß. Die Bohrung hat einen Durchmesser von 52 mm. Dazu nahm ich eine Lochkreissäge. Als Alternative geht aber auch eine Laubsäge. Der Deckel ist abnehmbar. Die Eingangsöffnung kann duch eine Schiebetür aus 2 mm dicken Alu- Blech verschlossen werden. Dadurch soll das Wiegen des Hörnchen erleichtert werden. Das Leergewicht des Hauses notierte ich auf der Rückseite.

[Bild: huseite2kl5sq.th.jpg]

[Bild: volierefertigklein1tl.th.jpg]



Materialliste:

1 Stück Grundplatte Siebdruckplatte 1500 x 600 x 20 mm
4 Stück Pfosten, lang Fichte 35 x 35 x 1800 mm
1 Stück Pfosten, kurz Fichte 35 x 35 x 1550 mm
3 Stück Riegel, lang Fichte 35 x 35 x 1500 mm
6 Stück Riegel, kurz Fichte 35 x 35 x 600 mm
1 Stück Riegel, kurz Fichte 35 x 35 x 480 mm
1 Stück Schubladenabdeckplatte Birkensperrholz 250 x 1425 x 10 mm
1 Stück Rückwand Birkensperrholz 1055 x 1820 x 10 mm
1 Stück Seitenwand Birkensperrholz 600 x 1820 x 10 mm
2 Stück Zwischenwand Leimholz 280 x 530 x 28 mm
div Rahmenleisten 15 x 30 x ~ 33000 mm
Viertelstableisten ~ 4000 mm
Aluminium- Winkelprofil 15 x 15 mm
1 Rolle Maschendraht, 12,7 mm Maschenweite, verzinkt 100x 5000 mm
13 Stück Scharnier 60 x 60 mm
2 Stück Scharnier, zum aushängen 65 x 80 mm
8 Stück Riegel, einfach 35 mm
4 Stück Rolle, Traglast 50 kg
Hartwachs- Öl, Unbedenklich für Mensch, Tier, Pflanzen, Fa OSMO, ca 1,2
Liter




Ich, glaub, daß war's. Wenn noch etwas uneindeutig erscheint, dann schreib es mit bitte.

Viele grüße, Burghard

[EDIT Borsti67: Bilder-Links in Thumbnails korrigiert]


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Jule - 08.09.2006

Wow, das nenn ich mal Anleitung Thumbsup Respekt
Auch wenn ich Gefahr laufe das überlesen zu haben...wieviel hat der ganze rums denn gekostet?


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Borsti67 - 08.09.2006

Klasse Beschreibung, Burghard! Respekt

Ich habe mir erlaubt, die von Dir bereits vorgesehenen Thumbs sichtbar zu machen, ich hoffe, das ist ok für Dich...?!



RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Lacri - 08.09.2006

Ich sitze hier mit großen Augen und offenem Mund... Wahnsinn... einfach toll Thumbsup

Supergute Anleitung und auch tolle Bilder - dazu noch so gut beschrieben, dass sogar ICH das verstehe... *bin völlig begeistert* Yeah


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - meerifreak - 09.09.2006

Uff was soll ich sagen?? super-mega-tolle anleitungTeaseThumbsup ...würd mich auch interessieren was das ganze gekostet hat


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - John.Doe - 10.09.2006

Vielen Dank für die Blumen. Mit den Kosten ist es so'ne Sache. Ein Bekannter arbeitet auf'm Baumarkt und bekommt Prozente. Aber ich denk so etwa 300 Euro werden es gewesen sein. Einiges lässt sich auch einfacher, bzw. preiswerter bauen. Die Bodenplatte aus Siebdruckplatte zBsp.,war "schweineteuer" (was haben eigendlich die armen Tiere mit Teuer zutun?) und lässt sich auch durch eine einfache Spanplatte ersetzen. Ersparnis etwa 30 Euro!

@ Borsti, Danke für's Bildergraderücken

Freut mich, wenn ich helfen kann.
Viele Grüße, Burghard




RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Sevenah - 10.09.2006

Nja, bei knapp 300 Euro Gesamtkosten kommt es auf 30 Euro Ersparnis auch nicht mehr soo sehr an *g* Und auf die Gesamtkosten kommt man schneller, als einem lieb sein kann, davon kann ich ein Lied singen *seufz*

Aber ich muß auch sagen: Tolle Anleitung und vor allem tolles Ergebnis Thumbsup

Liebe Grüße,
Sevenah


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Caracal - 19.12.2006

...ich hab mir mal vor einiger Zeit einen Kaninchenkäfig besorgt, insgesammt 2m² Fläche, zweimal 1m²... evtl könnte man den Umstrukturieren, zu 2m Höhe und vier Ebenen... oder so...
Denkt ihr, das ist genug Platz für ein Hörnchen?
...nur mal so hypothetisch?


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Lacri - 22.12.2006

Caracal schrieb:...ich hab mir mal vor einiger Zeit einen Kaninchenkäfig besorgt, insgesammt 2m² Fläche, zweimal 1m²... evtl könnte man den Umstrukturieren, zu 2m Höhe und vier Ebenen... oder so...
Denkt ihr, das ist genug Platz für ein Hörnchen?
...nur mal so hypothetisch?
Um diese Frage beantworten zu können, müsste man etwas mehr wissen.

Wie ist der Käfig beschaffen? Aus Holz oder Plastikbodenwanne mit Metallgitter?

Frage ist auch, wie soll der auf 2m Höhe kommen?

Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte die Bodenfläche nicht kleiner sein als 1,50m x 0,60m. Wäre das dann auch gegeben?


RE: Baubeschreibung meiner Voliere - Caracal - 23.12.2006

Holzwände, Gitter vorne an den Türen, Metallwanne zum rausziehen...
Es sind Seitenbauteile von 1m x ca. 50 cm (etwas höher) die würden rein eigentlich so montiert werden, daß aus 8 davon (2 mit den Türen) ein kubus mit 1m seitenlänge entstünde (mit einem zwischenboden), wenn man die aber dreht und hochkant montiert entsteht ein Quader mit 2m höhe 1m breite und ca. 50 (+ x) cm breite, und drei zwischenböden... oder so ähnlich... Die Grundfläche bliebe eigenlich die gleiche, nämlich alles zusammen 2m² nur eben anders verteilt.
Die Frage ist halt, reicht das, bzw. was ist besser: mehr zusammenhängende fläche, oder mehrere ebenen? da hörnchenklettern hätte ich eben gedacht, mehrere ebenen.
(Hab den käfig noch nicht montiert, deswegen hab ich leider keine Bilder...)