eine Waage für's Hörnchen
#1
Für die Gesundheit unserer kleinen ist auch interessant, wenn man ihr Gewicht kennt. Meiner ist aber sehr agil und bleibt oft nicht lang genug auf der Waagschale sitzen. Da einer seiner Lieblingsplätze sein Schlafhäuschen ist, wäre es doch am einfachsten, das Häuschen samt Hörnchen zu wiegen. Also Waage unter dem Schlafhaus und Anzeige mit Tasten außerhalb der Voliere. Leider fand ich im Handel oder Bastelläden keine Bausätze von Waagenund entschied mich daher zum Umbau. In einem Haushaltswarenladen fand ich ein Modell mit aufgeschraubter Wiegeplatte. Sie erschien mir recht brauchbar.
[Bild: 8fl7.th.jpg]
Als erstes demontierte ich das Ding vollständig. Gehäuseteile, Wiegeelement, Glasplatte mit Gewindeanschluß. Die 4 Kabel zwischen Wiegeelement und Leiterplatte schnitt ich in der Mitte durch.
Von der Glasplatte löste ich das Gewindeteil, indem ich die Glasplatte auf der anderen Seite ganz vorsichtig mittels Kerze erhitzte. Vorsicht, langsam erhitzen, damit das Glas nicht springt ( ggf. Schutzbrille und Handaschuh tragen)!!! Als neues Gehäuse für das Wiegeelement lies ich im Baumarkt zwei Spanplatten (16 mm dick) zusägen. Die Abmaße der ersten Platte entspricht dem Grundriss des Häuschens, die der zweiten Platte ist zur Vorderseite etwa 2 cm länger (damit keine Krümel zwischen die Platten gelangen können).
In die untere( kleinere) Platte bohrte ich in der Mitte ein Loch, durch das die Verschraubung vom Wiegeelement passt und arbeitete zusätzlich ein Langloch aus, in welches das Wiegeelement ohne anzuliegen rein passt.
[Bild: 2jw7.th.jpg]

[Bild: 3sc6.th.jpg]
Das Wiegeelement montierte ich dann auf ein Stück alter Leiterplatte und schraubte es auf die untere Platte fest.
Die obere dicke Platte erhielt an der gleichen Position wie die untere Platte ein Loch ( mit einer Lochkreissäge). Der Durchmesser entspricht jedoch dem des Gewindeteils ( das von der Glasplatte entfernte).
Nun muß die Unterseite der oberen Platte mittels Stechbeiten etwas ausgearbeitet werden, damit die Platte nicht auf den Schrauben, der Halteplatte des Wiegeelementes oder an den zukunftigen Steckern aufliegen kann.
[Bild: 1ht9.th.jpg]
Um die obere Platte an dem Gewindeteil befestigen zu können ( nicht durchfällt), klebte ich eine dünne Faserplatte gleicher Größe auf die Oberseite der oberen Platte. Ich hab da mal ne Zeichnung gemacht. Ich hoffe, man kann erkennen, was gemeint ist.
[Bild: 10cl7.th.jpg]
Bevor jedoch die Platten miteimander verklebt werden, müssen noch 4 kleine Stecker an die Kabel gelötet werden ( Steckerleisten sind von Conrad- Elektronik). Die Steckerleiste klebte ich dann einfach auf die untere Platte.
Mit "Sabberlack" versiegelt kann keine Feuchtigkeit in die Spanplatten eindringen.
Das restliche Gehäuse der Waage erschien mir etwas zu klobig und ich beschloß es etwas zu verkleinern. Ich sägte das Gehäuse 15 mm oberhalb der zum Displey absinkenden Kante durch, inclusive Bodenplatte.
[Bild: 4us2.th.jpg]
Die obere Gehäusehälfte legte ich dann auf das abgesägte Stück der Dodenplatte und zeichnete es nach, um daraus die Rückwand mit dem Batteriefach anzufertigen. Die neue Rückwand und die Bodenplatte müßen nur noch ein wenig aneinander angepasst und ausgesparrt werden.
[Bild: 6ld9.th.jpg]
[Bild: 5ui0.th.jpg]
Die Rückwand wird dann mit Plastik-Kleber an das Gehäuse geklebt und eventuelle Spalten mit Plastik-Spachtelmasse aus dem Modellbaubedarf verspachtelt. Nun ist es weiterhin möglich, das Gehäuse mit der Bodenplatte zu verschrauben.
[Bild: 7pm3.th.jpg]
An die vier Drähte, die zum Wiegeelement führten, lötete ich ein etwa 1 Meter langes, mindestens 4-adriges Kabel an. An dessen Ende wiederum die Buchsenleiste. Dabei ist auf die richtige Reihenfolge der Kabel zuachten! In das Gehäuse feilte ich dann eine kleine Kerbe um das Kabel durchzuführen. Damit es nicht aus dem Gehäuse gerissen werden kann, wickelte ich einen Kabelbinder zwei mal um das Kabel und zog ihn fest zu, so als Zugentlastung. Kurze Funktionsprobe- alles ok? Super!
Wer möchte, kann das neue Gehäuse noch farblich gestalten.
[Bild: 9fb2.th.jpg]
In die Rückwand meiner Voliere bohrte ich nun ein Loch über dem Brett, auf dem das Häuschen steht. Es muß genügend groß sein, um das Kabel samt Stecker von außen durchzustecken ( so etwa 12 mm Durchmesser).
So ist es mir möglich, das Gewicht von Schmittchen zu messen, ohne das er es bemerkt.
Leider hat seine Sammelleidenschaft dazu geführt, daß der Meßbereich der Waage von 2 Kilo nicht mehr ausreicht um das Haus mit dem Futter und dem Horn zu messen. Ich empfehle daher die Verwendung einer Waage, die bis 5 Kilo mißt.
So muß also meine Hörnchen- Waage auf ihre Instalation bis zum Frühjahr warten und wird nur auf üblicher Art und Weise benutzt.

Viel Erfolg beim Bau. Noch Fragen? Dann fragen!
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#2
Mal ein großes Lob an dich, du machst wirklich geniale Bauanleitungen! ZwinkerThumbsup
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#3
Danke Jule. Ich kann meine Herkunft ebend nicht verleugnen.

viele Grüße, Burghard
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#4
Hola, beeindruckend!
Für mich technisch und handwerklich unbegabten Menschen ist sowas außerhalb meiner Fähigkeiten, deswegen -> HUT AB!
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#5
Und ich muß immer an mir zweifeln, wenn ich seh, was ihr so Computer-Technisch drauf habt. Man muß nicht alles können. Es reicht, wenn ich jemand kenne, der es kann. Zwinker
Aber wie gesagt, ne 5 Kilo Waage wäre besser.
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#6
Ich muß gestehen, daß meine Vorstellungskraft an Grenzen stößt. Das Prinzip der Waage ist genial durchdacht, soviel dazu. Aber wenn Dein Hörnchen - wie Du schreibst - auch Futter in seinen Kasten verschleppt, wiegst Du ja Kasten, Tier und eine unbekannte Menge Futter. Und das kann ja nicht Sinn der Sache sein, weil das ja mehr eine Schätzung denn eine Wiegung ist. Schaffst Du es, mir da den Knoten aus den Gehirnwindungen zu machen?
Aber eine sehr schöne Anleitung Thumbsup
Wenn ich es jemals schaffe, meine geplante Transportbox mit integriertem Wärmflaschenfach und demontierbarem Häuschen zu basteln, schreib ich auch mal 'ne Anleitung. Also irgendwann im Jahre hassenichesehn *g*

Liebe Grüße,
Sevenah
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#7
Darum war es doch wichtig, daß die Knöppe aussen sind. Zwinker

Man passe also den Moment ab, wo das Hörnchen außerhalb der Bude ist und stelle die Waage dann auf NULL. Kommt das Horn nun zurück, siehst Du nur dessen Gewicht...

Allerdings, was das Futter angeht, müßte man ihm korrekterweise vorher noch die Backen leeren, damit's genauer wird. GnihiIcon_lol
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#8
*stirnpatsch*
Klar, daß ich das nicht verstehe, wenn ich die Tara-Funktion total vergesse. Dabei benutze ich die bei meiner Waage doch auch dauernd. Naja, ich bin noch jung, ich lern immer wieder dazu *g*

Liebe Grüße,
Sev
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#9
Danke Borsti für die Antwort. Genau, die Tara- Funktion ist der Trick. Ich hab leider in der Anleitung vergessen, es genauer zu beschreiben. Und mit den Kabeln nach außen, damit sie nicht angeknabbert werden können. Bisher hab ich keine schlechten Erfahrungen mit Kabeln gemacht. Die schmecken wohl mein Schmittchen nicht. Aber vorbeugen ist besser, als auf die Schuhe zu kotz.. ! Zwinker

viele Grüße, Burghard Tease
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