WICHTIG und Links
#1
Vor dem Kauf

Bitte überlegen Sie die Anschaffung eines Degus gut.
  • Degus sind keine Kuscheltiere. Sie sind scheu und mögen eher keine Berührung, sondern sind eher 'Beobachtungstiere'
  • Degus sind für Kinder nicht geeignet.
  • Wichtig: ist jemand in der Familie allergisch gegen diese Tiere? Das kann man ggf. durch einen Test beim Hautarzt herausfinden.
  • Degus haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von 4-6 Jahren, können aber auch 8-9 Jahre alt werden. Wollen sie sich so lange um die Tiere kümmern?
  • Degus sind Rudeltiere und müssen mindestens zu zweit gehalten werden. Drei Tiere wären besser und alles darüber ist optimal - natürlich muss die Käfiggröße der Gruppengröße angepasst sein.
  • Degus sind sehr saubere Tiere. Die Käfige/Volieren müssen häufig gereinigt werden.
  • Degus brauchen ihr tägliches Frischfutter - auch im Winter, wenn alles teuer ist.
  • Degus brauchen ausbruchssichere große Käfige!
  • Degus sollten nicht in Schlafraumnähe wohnen, da sie recht laut sein können.


Kauf

Bitte keine Degus in Zooläden kaufen. Nur in sehr seltenen Fällen werden die Tiere dort argerecht gehalten und nach Geschlechtern getrennt. Oftmals sind diese Tiere auch krank. Es gibt Ausnahmen, aber eben nur wenige.

Besser wäre es, wenn man in den umliegenden Notstationen bzw. Tierheimen nachfragt. Dort bekommt man gesunde und oft auch junge Tiere. Vor allem aber kompetente Beratung und auch nach dem Kauf noch Hilfe bei Problemen.

Hier zum Beispiel:
http://www.deguhilfe-nord.de/
http://www.deguhilfe.de/
http://www.octodons.ch/vermittlung/


Käfig

Vor Anschaffung eines Degus sollte man sich erst einmal darüber im Klaren sein, dass diese Tiere wahre Ausbruchskünstler sind.

Der Käfig sollte aus Metall gefertigt sein, denn Degus nagen sich in Minutenschnelle durch Plastik, Holz und dünnes Blech!

Degus sind bewegungsfreudige Tiere, die gerne rennen und klettern. Der Käfig sollte also groß genug sein und sicher!
Die Mindestmaße lieben bei einer Bodenfläche von 100 cm x 100 cm und einer Höhe von 120 - 140 cm.

Da Degus Kletterer sind, sollte die Voliere viele Etagen, Äste und andere Klettermöglichkeiten beinhalten.
Anregungen findet man hier:
http://www.diebrain.de/de-einricht.html

Gute Käfige kann man hier bekommen:
http://www.alnudi.de/

Hier ist eine Anleitung für einen Eigenbau:
http://www.degus-online.de/kaefiganleitung.htm



Mehr Informationen (u.a. Futter, Pflege etc.) findet man hier:

http://www.diebrain.de/nh-degus.html

http://www.degus-und-chins.weigel-n.de

http://www.degus.ch
#2
Ich habe Gabi (galim) gebeten, sich meinen Text einmal durchzulesen und mir ihre Erfahrungen mitzuteilen. Sie hat mir erlaubt, ihre Antwort-PN in dieses Posting zu übertragen.

galim schrieb:Im Prinzip ist das korrekt. Kuscheltiere sind sie nicht unbedingt, aber zutraulich werden die meisten schon. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass sie Berührung nicht so sehr scheuen wie die Chins und wenn sie mal ausbüchsen, kriegt man sie relativ gut mit Futter wieder in den Käfig. Wenn sie einen kennen, beißen sie normalerweise nicht, wenn man sie einfängt (sofern man das richtig macht).
Klettern können sie zwar ganz gut, bevorzugen aber eher viel Lauffläche. Also eher viele ausreichend großen Ebenen als komplizierte Kletterkonstrukte.

Frischfutter - naja, kommt drauf an, was sie mögen, aber viel ist es nicht - bei uns etwa eine halbe Karotte und 2 Scheiben Gurke auf 4 Degus.
Kein Obst - wegen Diabetesgefahr.

Aber das steht ja alles in den angegebenen Links - kenne ich von früher.
Etwas ältere Tiere aus dem Tierheim sind in jedem Fall dankbarer und angenehmer als Jungtiere (eigene Erfahrung).

Fazit:
Chilenische Kampfratten (ich weiß nicht, ob es diese Bezeichnung wirklich gibt, aber sie passt) sind liebenswerte, neugierige, verfressene und (wenn sie zutraulich sind) stellenweise fast aufdringliche Hausgenossen.
Aber Vorsicht: wenn es kurz nach der Fütterung (immer weitläufig auf die Etagen verteilen!) zu Ringkämpfen, Boxorgien und lautem Gezeter kommt - das ist NORMAL.
Futterneid gehört bei den Kerlchen zum Charakter!

Vergesellschaftung soll heikel sein. Es heißt: "Degus machen keine Gefangenen".
Wir hatten Glück. Aber oft bekommt man im Tierheim oder einer Notstation auch schon miteinander vertraute Gruppen.

Meine favorisierte Konstellation: ein Kastrat und drei Mädels.
Bei uns ist es jetzt umgekehrt gekommen, funktioniert aber auch.
Wir hatten unsere anfangs auch in einer Voliere, aber zum Reinigen ist ein Eigenbau wesentlich komfortabler. Über OSB-Platten wird kontrovers diskutiert, aber bei uns jedenfalls nicht angenagt.
Metallschienen an Dachlatten sind aber unerlässlich!

Noch ein Fazit:
wenn wir uns von den Ratgeberlinks hätten beeinflussen lassen, hätten wir heute weder Chins noch Degus. Es muss nicht alles so kompliziert sein, wie es dort steht, aber man sollte dennoch bestimmte Dinge bedenken. Für Anfänger ist es sicherlich nicht falsch, etwas vorsichtiger zu sein, aber mit wachsender Erfahrung läuft dann alles irgendwann besser. Am Besten ist es immer noch, wenn man einen erfahrenen Halter findet, mit dem man sich austauschen kann.

Sollten noch Fragen offen sein – hier im Forum versuchen wir auf alles eine Antwort zu finden.


Vielen Dank für Deine Hilfe Zwinker


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