Kleine Abenteuer für kleine Mäuse
#1
Klar, wir tun ja alles dafür, daß unsere Süßen kein bißchen Langeweile haben ? Spielzeug, viel Streu, jede Menge Versteckmöglichkeiten, nach dem Saubermachen eine Umdekoration der Einrichtung... Aber irgendwie ist so viel Abwechslung nun auch nicht da. Was also tun, damit die Kleinen mal so richtig in Fahrt kommen? Ich hab hier mal ein paar Sachen zusammengefaßt, die wir ab und an mal für unsere Kleinen anstellen.

Die einfachste Methode: Frische Äste.
Wir sind häufiger mal im Wald unterwegs, um neue Kletteräste mitzubringen, die dann nach dem säubern erstmal ein, zwei Wochen in der Ecke stehen, um ein wenig zu trocknen. Da bietet sich die Gelegenheit, auch frische Zweige mitzubringen. Für Haselnuß, Buche oder Birke mit frischen Blättern und vor allem Knospen lassen unsere Mäuschen einfach alles stehen. Es braucht nicht mal besonders dicke Äste, dünnere fordern die Geschicklichkeit und Balance gut heraus. Je nach Größe und Stabilität der Äste binde ich sie gewaschen und abgetrocknet mit Sisalkordel an bereits vorhandene Kletteräste im Käfig an oder klemme sie überall so fest, daß nichts mehr verrutschen kann.
Es dauert vielleicht eine halbe bis dreiviertel Stunde, bis als erstes die ganzen Knospen geräubert, die Blätter abgeknabbert und alle ganz jungen Triebe aufgefuttert worden sind. Die restlichen Äste werden dann in den folgenden Tagen noch weiter enthäutet, die erbeuteten Blätter angenagt, mit in die Nester verschleppt und einfach durch die Gegend geschleift. Spaß für Tage und das sogar ohne Kosten *g*

Die Light-Variante: Frisches und getrocknetes Laub
Es müssen manchmal nicht mal Äste sein; unsere Mäuse sind auch schon über ein paar Blätter glücklich, die ich beim Spaziergang für sie vom Ast pflücke. Haselnuß scheint ihnen am besten zu schmecken, aber auch Birke ist nicht zu verachten. Einfach waschen, abtrocknen und entweder trocknen oder frisch reingeben oder getrockenete und frische Blätter gleichzeitig reingeben, das war?s schon. Den Rest erledigen die Kleinen von allein.

Brötchentüten
Wenn wir uns mal Brötchen gönnen, teilen wir ganz brüderlich mit den Kleinen ? wir bekommen die Brötchen, sie die Verpackung. Küchenpapier als Nistmaterial ist zwar ganz nett, aber auf Dauer halt langweilig. Deshalb packen wir kleine Brötchentüten als ganzes in den Käfig, meist gefüllt mit Heu, in das wir Katzentrockenfutter oder Hundekuchen verstecken und die Tüte dann vorn ein wenig zugedreht. Da müssen sie erst einmal reinkommen, dann werden die Leckerlies rausgefuttert (das Heu ist meist auch noch recht schmackhaft) und danach machen sie sich ans säuberliche Zerlegen. Das Heu finde ich überall im Käfig wieder, die Tüte wandert ebenfalls durch die Gegend oder steckt in einem der Nesteingänge fest, weil sie verschleppt werden sollte, für den Eingang aber zu groß ist.
Größere Brötchentüten rupfe ich dann eher in kleinere Schnipsel und lege sie einfach als großen Haufen in eine Käfigecke. Es dauert nicht lange, bis die ersten Mäuschen drin herumtoben und Flummi spielen und das Knistern ganz toll finden. Später werden einzelne Fetzen auch noch in die verschiedensten Nester geschleppt ? für Brötchentütenpapier machen sie sich sogar die Mühe und schleppen es über verschiedene Etagen.

Ein Teller Buntes
Ein Büschel Gras kann schon viel Spaß bringen ? Mäuse knabbern es auf wie wir Menschen Spaghettis, zerlegen es in molekulare Bestandteile und wenn es im Sommer binnen Stunden zu Heu wird, schläft es sich auch ganz toll darauf. Aber es gibt noch etwas viel besseres: Gras in seiner natürlichen Umgebung; sprich: Mit Erde und Wurzeln dran.
Wir haben es öfter so gemacht, daß wir Grassamen auf Watte/Küchenpapier keimen ließen und ihnen das dann serviert haben. Dabei ist uns aufgefallen, daß ihnen die Wurzeln offenbar am besten geschmeckt haben ? dasselbe, wenn wir Gras von draußen mitgebracht haben, an dem noch die eine oder andere Wurzel dran war. Also warte ich, bis auf der Wiese das Gras lang genug ist, gehe mit einer Schaufel hin und trenne ein Stück Gras mitsamt einer Schicht Erde (vielleicht zwei, drei Zentimeter) heraus. So, wie es ist, kommt es dann in den Käfig.
Es dauert etwa eine halbe Stunde, bis der Erdklumpen inklusive Gras bis auf das letzte Gänseblümchen gründlich zerlegt worden ist. Und selbst dann macht es scheinbar noch einen Riesenspaß, die Erde zu zerwühlen, mit dem Gras zu spielen oder zu schauen, ob nicht noch ein Insekt übersehen worden ist. Bei der Sauerei achte ich darauf, daß ich am nächsten Abend ohnehin den Käfig wieder saubermachen wollte.

Für Burgenbaumeister: Ein Sandkasten
Nein, Burgen bauen meine Mäuse nun wirklich nicht, aber sie lieben es, im Sand herumzubuddeln. Das Problem war nur, es ihnen in der richtigen Form anzubieten - stellte ich Sand in einer Schale hinein, wurde es höchstens mit Eifer rausgeschmissen und dann waren sowohl der Sandhaufen als auch die Schale uninteressant geworden. Ich mußte also eine Möglichkeit finden, wie der Sand auch dort blieb, wo ich ihn hineintat. Und schließlich fand ich eine günstige wie geniale Lösung: Tempo-Boxen. Wir haben immer diese Pappschachteln zuhause, in denen man Kosmetik- oder Taschentücher kaufen kann, um sie dann einzeln herauszuziehen. Die haben oben eine kleine Öffnung, die auch noch mit Plastikfolie verschlossen ist. Wenn man diese Plastikfolie herauszieht, ohne den Karton an sich kaputt zu machen, hat man schon mal eine prima Sandbadewanne für Mäuse. Noch halb mit Sand füllen, kippsicher in den Käfig stellen und fertig. Als weiteren Anreiz kann man Katzentrockenfutter, kleine Hundekuchen oder andere trockene Leckereien im Sand verstecken.
Noch ein paar zusätzliche Bemerkungen: Meine Mäuse benutzen die Box nicht nur zum Spielen und Buddeln, sondern auch als Klo und als Leckerbissen-Versteck. Deshalb sollte man die Box spätestens alle paar Tage mal herausnehmen und den Sand mal durchsieben, eventuell je nach Zustand der Pappschachtel selbst auch diese austauschen.
Und zum Sand selbst: Tut den Kleinen einen Gefallen und benutzt keinen Sandkasten- oder Vogelsand, sondern Chinchillasand. Der ist nicht scharfkantig, hat keine Zusätze wie Kalkschalen, Muschelsplitter oder gar Anisaroma und macht das Fell der Mäuse nicht stumpf und struppig. So teuer ist das Zeug nicht; ich warte derzeit auf einen 25 kg-Beutel, den ich für knapp 8 ? in einem großen, bekannten Auktionshaus Zwinker bekommen habe.

Viel Spaß!
Sevenah
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