Narkose beim Meerschwein
#1
Ich habe gerade wieder im Internet einen Beitrag gelesen, wo heftigst kritisiert wurde, dass ein Meerie-Besitzer es zugelassen hat, dass eine Injektionsnarkose bei seinem Schweinchen gemacht wurde und keine Inhalationsnarkose...

Dazu hatte ich vor ein paar Tagen eine Unterhaltung mit meinem Tierarzt.
Er sagte, dass viele Meerschweinchen bei der Injektionsnarkose sterben, weil es ein Lehrbuch gibt, in dem die falsche Dosierung steht und da sich noch immer viele Tierärzte daran halten... Thumbsdown

{Bei einer reinen Injektionsanästhesie kommt es praktisch nie (im Gegensatz zur Inhalationsanästhesie) zu einer starken Bronchosekretion (Verschleimung).
Quelle: http://www.mueller-heinsberg.de/html/nar...etiere.HTM}

Mein Tierarzt operiert seit vielen Jahren mit Injektionsnarkose und hat dadurch noch nie ein Tier verloren.
Wenn ich dann noch daran denke, dass er Leo eine Stunde lang operiert hat und die Narkoseinjektion sogar noch einmal wiederholen musste, weil SO eine (lange und aufwendige) OP ja garnicht geplant war - dafür war der Krümel recht schnell wieder fit...

Ein guter und erfahrener Tierarzt wird:
  • bei der Narkose das Lebensalter, die Vorgeschichte und die Art der Erkrankung bedenken.
  • das Tier in der Aufwachphase beobachten und nicht nach Hause geben, bis es wieder fit ist.
  • kein Tier Schmerzen ertragen lassen. Metacam wirkt sehr gut und kann auch recht gut dosiert werden (2x tägl. 1 Tropfen per Pipette)

Aber auch der Besitzer des Schweinchens kann einiges zum Gelingen einer OP beitragen:
  • die 5 Tage vor der OP (bis auf die letzten 24 Std.) viel Vitamin-C-haltiges Futter (Paprika)
  • 24 Stunden vor der OP nur Heu und Wasser füttern.
  • NICHTS Frisches, bevor das Tier nach der OP Heu gefressen hat.
  • Eine Wärmflasche oder Rotlichtlampe gibt die nötige Wärme, die das Schweinchen nach der OP benötigt. Besser, wenn man es am Körper halten kann, bis es wieder völlig fit ist.

Ich füttere zudem in der Woche nach der OP eine Kräutermischung aus Echinacea (stärkt Abwehrkräfte), Ringelblumenblüten (verbessert Wundheilung), Hagebutte (regt Abwehrkräfte an), Johanniskraut (Kreislaufstabilisierend)& Pfefferminz (appetitanregend).

Ich denke, es ist vor allem ganz ganz wichtig, einen Tierarzt zu finden, der sich wirklich gut mit Kleintieren auskennt! Er sollte auch erklären, was er vor hat und welche Risiken eine Behandlung mit sich trägt.

Sicher kann man bei einer Behandlung oder OP nicht alle Komplikationen ausschließen (hat unser Sorgenschweinchen ja oft genug bewiesen), aber so ist man vorbereitet und kann schneller reagieren.

© Heike Appelhagen (29.10.2006)
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste