Grünfutter Leibspeise
#1
Grünfutter und Giftpflanzen

Eine abwechslungsreiche Fütterung ist wichtig. Die Schweinchen wollen nicht immer das Gleiche (Heu ist die Ausnahme).
Abwechslung garantiert eine ausgewogene Vitaminversorgung, aber Saftfuttergaben von täglich 80 - 100 g pro ausgewachsenes Tier sind völlig ausreichend.
Zuviel schadet dem Darm, denn sie fressen dann weniger Heu.

Gemüse
Völlig unbedenklich

Karotten, Salatgurke, Löwenzahn, Tompinambur, Eichblattsalat,
Eisbergsalat, Endiviensa-lat, Feldsalat, Römersalat, Zucchini, Tomaten
ohne Grün (das Grüne enthält giftiges Solanin), Fenchel,
Paprika (grün gelb, rot), Mais, Grünkohl, Sellerie (Knolle und Staude), Spargel

Nur wenig bitte:
Karottengrün und Petersilienwurzeln (hoher Calciumgehalt),
Kopfsalat (nitrathaltig), Kohlrabi (blähend), Blumenkohl und -blätter (blähend), Broccoli (blähend),
viel Oxalsäure ist in Mangold, Rote Beete, Chicoree, Spinat,

Obst
Nicht übertreiben.
Obst enthält Zucker und teilweise Säuren.
Beides schadet den Zähnen in Massen.
Aber ein wenig ist immer lecker und erfrischend:
Birnen (alle Sorten), Äpfel (alle Sorten) Brombee-ren, Clementinen,
alle Beeren, Weintrauben, Ananas, Aprikosen, Banane, Melonen (alle Sorten),
Feige, Grapefruit, Kiwi, Kürbis, Orange, Papaya, Zitronen

Futterpflanzen
Unbedenklich fütterbar
Löwenzahn, Wiesengras, Spitz- und Breitwegerich, Wicke, Gänsefuß,
Huflattich; Schafga-be, Kamille, Brennnesseln, Salbei, Wiesenscharfgabe,
Melde, Mais (ganze Pflanze), Son-nenblume (ganze Pflanze), Vogelmiere,
Futterrüben, Giersch, Gänsefingerkraut, Topinam-bur (Knolle und Blätter).

Kräuter
Wichtig, aber nicht übertreiben
Kräuter enthalten sehr viele Mineralien und diese können sich bei einer Überfütterung als Blasensteine ablagern, dennoch sind sie ob frisch oder getrocknet sehr lecker.

Petersilie, Dill, Liebstöckel, Bohnenkraut, Kerbel, Majoran, Salbei, Pfefferminze, Brennnes-sel, Zitronenmelisse,

Leckere Extras
Getrocknetes Obst und Gemüse, grüner Hafer, Erbsenflocken,
Sonnenblumenkerne, Hafer-flocken, Ackerbohnen, Kräuterpellets,
Rosinen (natürlich unbehandelt),
frische Baumzwei-ge (zum Knabbern und zur Beschäftigung).
Geeignet sind z.B. Haselnuss, Apfel, Birne, Pappel, Ahorn, Buche, Weide, Birke.

Welche Vitamine sind Wo enthalten?
Vitamin A: Karotten, Feldsalat, Spinat, Kresse, Endivie, Löwenzahn,
Mangold, Saueramp-fer, Petersilie, Melone, Fenchel, Brokkoli, Kraftfutter

Vitamin B: Banane, Sonnenblumenkerne, Petersilie, Kresse, Tomaten,
Sauerampfer, Brokkoli, Melone, Endivie, Fenchel

Vitamin C: Hagebutten, Orangen, Erdbeeren, Kiwi, Tomaten, Brokkoli,
Kresse, Feldsalat, Fenchel, Kohlrabi, Paprika, Honigmelone, Löwenzahn,
Mangold, Sauerampfer, Spinat, Pe-tersilie, Löwenzahn, Möhren, Petersilie,
Paprika, Sauerampfer, Spinat, Rote Beete, Gar-tenkresse, Fenchel

Vitamin E: Gemüse, grünes Blattgemüse

Ungeeignete Futtersorten
Aubergine (enthält im Rohzustand giftiges Solanin),
Avocado (giftig für Tiere),
Hülsen-früchte: Erbsen, Linsen, Bohnen (wirken blähend),
Steinobst: Kirschen, Zwetschgen, Apri-kosen (wirken in Verbindung mit Wasser blähend, die Steine enthalten Blausäure).
Rha-barber (enthält sehr viel Oxalsäure),
Rettich, Radieschen (wirken blähend),
Sauerklee (enthalten sehr viel Oxalsäure),
Weißkraut, Rotkraut, Wirsing, Rosenkohl (wirken blä-hend),
Zwiebelgewächse: Schnittlauch, Lauch, Zwiebeln, Knoblauch (wirken blähend und enthalten unver trägliche Substanzen),
altes Brot (Fett und Vitamine), Zuckerware,

Als giftig gelten folgende Pflanzen
Berglorbeer, Ginster, Blauregen, Buchsbaum, Efeu, Eibe, Essigbaum,
Goldregen, Hartriegel, Heckenkirsche, Ilex, Lonicera, Kirschlorbeer,
Lebensbaum, Liguster, Oleander, Sadebaum, Schneebeere, Seidelbast,
Sommerflieder, Wacholder, Holunder, Goldregen, Bocksdorn, Eibe,
Robinie, Stechapfel, Tollkirsche, Wunderstrauch, Zypressenwolfsmilch,
Mistel, Agave, Aloe, Alpenveilchen, Amaryllis, Aronstab, Azalee,
Christrose, Eisenhut, Farne, Anthurie, Geranien, Lilien, Kalla, Lupinen,
Herbstzeitlose, Fensterblatt, Efeutute, Einblatt, Christusdorn, Bärlauch,
Bilsenkraut, Bingelkraut, Bittersüßer Nachtschatten, Kornwicken,
Buschwindröschen, Eisenhut, Fingerhut, Gundermann, Hundspetersilie,
Maiglöckchen, Narzissen, Rebendolde, Sauerklee, Schneeglöckchen,
alle Wolfsmilchgewächse, Hahnenfuss, Efeu, Fingerhut, Kartoffelkraut,
Schlierling, Osterglocke, Hyazinthe, Primel, Rohe Bohnen, Lupine, Schöllkraut

Oxalsäure
Die "Kleesäure" ist ein Bestandteil in bestimmten Nahrungsmitteln und hat bei zu hoher Zufuhr eine gesundheitsschädigene Wirkung.
Oxalsäure bindet Kalzium an sich, wodurch die Kalziumaufnahme im Darm vermindert und der Oxalsäuregehalt in Nieren- und Urin erhöht wird.
Oxalatsalze oder Kalziumoxalatkristalle können unter bestimmten Umständen zur Steinbildung in Niere/Blase führen.
Zu besonders oxalsäurehaltigen Nahrungsmitteln gehören z.B.:
Sauerampfer, Spinat, Mangold, rote Beete und Chicoree aber auch der zur Fütterung sowieso völlig ungeeignete Rhabarber und Sauerklee

Multivitamine
Multivitamin-Präparate sind nicht ganz ungefährlich und überflüssig bei gesunden Tieren, da es besonders bei den fettlöslichen Vitaminen wie A + D zu Überdosierungen (Vitamin-vergiftung) kommen kann.
Wenn man bedenkt, das dem Kraftfutter/ Trockenfutter i.d.R. ausreichend Vit. A + D zugesetzt wird, ist ein Zuviel schnell erreicht.



@Petra Lahann (Artikel aus meerschweincheninnot.de / 15.07.2009)
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