Leukose
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Leukose

Leukose ist eine eher selten auftretende Krankheit beim Meerschweinchen, aber da es in letzter Zeit einige Fälle im Verein gegeben hat und es nur wenige Informationen über diese Krankheit gibt, habe ich mein Wissen, basie-rend vor allem auf Aussagen von Frau Meier, hier einmal zusammen gefasst:

Krankheitsbild:

Leukose äußert sich hauptsächlich durch geschwollene Lymphknoten. Die ersten Schwellungen treten unter den Achseln und an den Leisten auf, später fallen dann vor allem Schwellungen an den Halslymphknoten auf, die dann auch zur Atemnot führen können. Im späteren Verlauf, der mehrere Monate oder auch Jahre dauern kann, kommen dann Appetitlosigkeit, Abmagerung und Sekundärinfektionen hinzu. Letztere werden durch ein geschwächtes Immunsystem verursacht. So kommt es bei Leukosepatienten vermehrt zu Bindehautentzündungen, Atemwegserkrankungen und Milben-befall.

Diagnose:

Diagnostizieren lässt sich eine Leukose nur durch eine Biopsie der veränderten Lymphknoten. Generell bedeutet also eine Schwellung der Lymphknoten nicht, dass eine Leukose vorliegen muss. In Frage kommen auch Tumore oder eine ganz normale bakterielle Infektion.

Ursachen

Über die genauen Ursachen ist bislang nichts bekannt. Leukose kommt beim Meerschweinchen in generell denselben Formen vor, wie bei den anderen Haustieren und dem Menschen. In Verdacht steht eine Viruserkrankung, aber bewiesen wurde dies nie.
Eine Dissertation beschreibt pathologische Befunde bei 689 Meerschweinchen. Darunter waren 32 Leukosen. Diese sind dann immunhistologisch und elektronenmikroskopisch untersucht worden. Es konnten allerdings keine Viruspartikel gefunden werden. Die Autorin schließt nach ihren Un-tersuchungen eine virusbedingte Er-krankung eher aus.
Es wird auch über eine Ansteckung im Mutterleib berichtet, die befallenen Jungtiere kommen dann schon krank auf die Welt. Aber auch hier fehlt bislang der Beweis.
Weiter gibt es auch keinen Nachweis oder Hinweis dafür, dass Leukose von Tier zu Tier ansteckend ist.
Als erwiesen gilt, dass es bei den Meerschweinchen eine Leukose und eine infektiöse Lymphadenitis gibt. Ein Blutbild und die Punktion der vergrößerten Lymphknoten, beides ohne Narkose machbar, sichern zuverlässig die Diagnose. Die palpatorische "Diagnose" (reines Ertasten) von Lymphknotenschwellungen birgt das Risiko, sie mit lokalisierten Fettan-sammlungen an den typischen Stellen zu verwechseln. Dies dann auch der Grund, warum sich die angeblich kranken Tiere oft lange bester Gesundheit erfreuen.

Behandlung:

Ein Therapieversuch mit einem Cortison: Prednisolon (2 mg/kg 1 x täglich subcutan oder oral) und L-Asparaginase (400 IE/kg 1 x wöchentlich s.c.) hat nach derzeitigem Wissensstand die besten Aussichten. Die Therapie wird gut vertragen, die Lymphknoten werden kleiner, das Allgemeinbefinden des Tieres, sofern überhaupt gestört, bessert sich.
Eine homöopathische Therapie be-schränkt sich auf allgemeine Resis-tenzsteigerung durch Stimulation des Immunsystems. Über Versuche, Leukosen mit Mistelpräparaten zu behandeln, gibt es sowohl euphorische als auch negative Erfahrungen.



@Petra Lahann (Artikel aus meerschweincheninnot.de / 14.07.2009)
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