Penisvorfall
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Penisvorfall

Von einem Penisvorfall redet man, wenn ein Bock den Penis nicht mehr einfahren kann. Der Penis hängt dann ständig oder zeitweise außen, trocknet aus und schleift ggf. sogar über den Boden. Schnell entstehen dann auch dunkle Verkrustungen an der empfindlichen Haut.

Ein Penisvorfall kann aus verschiedenen Gründen entstehen. Am häufigsten tritt er einige Zeit nach einer Kastration auf, oft ist er auch die Folge einer Verschmutzung. Einstreu, Heu und Haare können sich um den Penis gewickelt haben und mechanische Probleme verursachen. Auch neigen ältere Böcke manchmal zu Penisvorfällen.

Wenn der Bock den Penis nicht mehr einziehen kann, muss als erstes der gesamte Penis bis zum Schaft "ausgetütet" und auf Verunreinigungen untersucht werden. Wenn sich Haare o.ä. um den Penis gewickelt haben oder starke Verunreinigungen erkennbar sind, muss man diese vorsichtig mit warmen Wasser entfernen. Wenn alle Verunreinigungen entfernt sind sollte man den Penis mit Bepanthen Salbe oder Babyöl eincremen und wieder eintüten. Wenn die Verunreinigungen sich nicht allein durch warmes Wasser und vorsichtigem Ablösen entfernen lassen, muss ein Tierarzt aufgesucht werden.

Nach einem Penisvorfall kann es einige Zeit dauern, bis der Bock das gute Stück wieder konsequent selbständig einfahren kann. Anfangs sollte man 2-3 mal am Tag den heraus hängenden Penis eincremen und wieder an den Bestimmungsort zurück schieben. Nachdem man den Penis eingecremt hat, drückt man ihn resolut einfach wieder dorthin wo er hingehört. Abschließend noch den Finger auf den Penisausgang drücken und noch ein wenig hin und her rütteln.
Sobald Besserung eintritt, kann man die Intervalle verlängern. Je nach Ausgangslage dauert es ca. 1 bis 4 Wochen bis wieder alles einwandfrei funktioniert.
Bei älteren Tieren kann ein Vorfall auch zum Dauerzustand werden. Dann sollte man dem Bock so oft es einem möglich ist den Penis reinigen, eincremen und wieder einfahren.

Sollten sich am Penis Entzündungen entwickeln (starke Rötungen, nässende Stellen, eitriges Sekret) muss dringend der Tierarzt aufgesucht werden.

Manche Böcke nehmen es nicht so genau mit der Intimpflege und horten haufenweise Smegma-Reste. Diese setzen sich oft wie Ringe um den Penis und bieten so eine gute Basis für weitere Verunreinigungen.
Grundsätzlich sollte man bei Böcken also spätestens alle paar Wochen mal eine genaue Peniskontrolle und -aber nur falls erforderlich- auch Reinigung vornehmen.

Und wenn man schon dabei ist dann bitte auch die Perinealtasche säubern:

Verstopfung der Perinealtasche.

Beim Harnabsatz und beim Markieren drücken die Meerschweinchenböcke ihr Hinterteil gegen die Einstreu, so dass kleine Heu- oder Einstreuteile und weiteres "Kleinzeug" in den Perinealtaschen angesammelt wird.

Es entsteht eine fettig-schmierige Masse, die beide Hälften des Hodensackes verklebt und dort verklumpt.
Im Lauf der Zeit entzünden sich diese Taschen durch deren Inhalt, ihre Wand ist nicht mehr so elastisch wie im Originalzustand und der Inhalt kann nicht mehr von selber nach draußen abgegeben werden. Das wird durch das Nachlassen der Darmperistaltik bei manchen älteren Böcken verstärkt. Eine andere mögliche Ursache könnte fütterungsbedingt sein. Pastöser Kot staut sich in dieser Region viel leichter als fester Kot.
Bei oder nach Magen-Darm-Erkrankungen kann auch eine Störung des vegetativen Nervensystem vorliegen, bei der dann die Darmmotorik gestört ist.

Eine verstopfte Perinealdrüse stinkt sehr stark und kann schon aufgrund des Geruchs festgestellt werden. Aufgrund dieser mangelnden Hygiene herrscht das Vorurteil, dass männliche Meerschweinchen grundsätzlich stinken würden. Das regelmäßige Ausräumen und Untersuchen der Perinealtasche ist also vor allem bei älteren Tieren angeraten. Prinzipiell führt kein Weg daran vorbei, diese Drüse regelmäßig mit einem Wattestäbchen vorsichtig auszuräumen und eventuell einzuölen (Babyöl oder Paraffinöl).

Besonders in den warmen Monaten sollte man darauf achten, dass sich in der Perinealtasche keine Fliegenmaden einnisten können.
Erfahrungen aus Haltung mit Meerschweinchenböcken zeigt, dass kastrierte Böcke seltener zu einer verstopften Perinealdrüse neigen.



@Petra Lahann (Artikel aus meerschweincheninnot.de / 14.07.2009)
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