Grundsatzdiskussion Tierhaltung
#10
Ich nehme an, daß ich so viel neues auch nicht beitragen kann. 'Das kommt auf's Tier an' ist vielleicht die spezifischste Antwort auf die ursprüngliche Frage.
Ich bin eher ein Mensch, der ganz glücklich ist, wenn seine Tiere sich mit sich selbst beschäftigen können. Unsere Katzen durften kommen und gehen, wie sie lustig waren, meine Fische haben nur auf mich gehört, wenn ich mit der Futterdose ankam und die Mäuse... nun, die einzigen Gelegenheiten, in denen sie auf uns zukommen, sind die, wenn wir Sonnenblumen- oder Kürbiskerne oder Mehlwürmer bei uns haben. Ich will überhaupt nicht, daß ein Tier an mir hängt und mich als seinen Partner ansieht, weil ich dann irgendwie den Eindruck habe, daß das Tier sich nicht mehr wie ein Tier verhält, sondern Dinge tut, um mir zu gefallen. Vielleicht werde ich auch deshalb nicht mit Hunden warm - ich streichel sie, ich spiele mit ihnen, aber für mich kommen sie nicht als Haustier in Frage, weil sie mich als ihresgleichen betrachten. Versteht man mich? Gruebel
Natürlich suche ich den Kontakt zu meinen Tieren - sie sollen mich als eine Art Mitbewohner akzeptieren können, sie sollen mich soweit kennen und mir soweit vertrauen, daß sie bei meiner Annäherung keine Angst bekommen und damit sie keinen Infarkt bekommen, wenn ich sie in die Transportbox stecke und zum TA schleppe.

Ich denke, mit einer guten Portion Einfühlungsvermögen bekommt man schon mit, wie viel Streicheln ein Haustier mag und will, wie hier ja auch schon erwähnt wurde und ich traue den bisherigen Schreibern dieses Einfühlungsvermögen auch durchaus zu - warum solltet ihr euch sonst über ein solches Thema Gedanken machen?

Ich denke gerade an die einzige Ausnahme, die wir in unserer Mäusefamilie hatten. Speedy war ein Kümmerling von Geburt an. Ein paar Monate entwickelte er sich schon, dann blieb er einfach in der Entwicklung stehen und wurde eine stets zu kleine, strubblige Maus, die im Laufe ihres kurzen Lebens immer schwächer wurde. Sie kam mit ihrer hyperaktiven Schwester nie wirklich mit, lief ihr ab und an hilflos hinterher, um mit ihr zu kuscheln. Wenn ich meine Hand in den Käfig legte, kletterte Speedy gern hinein, kuschelte sich zu einem winzigen Fellball zusammen und schlief oder putzte sich, während sie es sich gemütlich machte. Am liebsten mochte sie dabei auch ein paar Haferflocken als Knabberei. Wenn sie dann da schlief, hab ich sie mit mir herumgetragen, bis sie wieder aufgewacht ist, dann kam sie zurück in den Käfig. Ich nehme an, daß sie einfach die Ruhe genossen hat, daß ich einfach so lange da war, wie sie es gewollt hat. So war es auch an dem Abend, bevor ich sie am nächsten Morgen tot im Käfig fand. Ich denke gern an den Zwerg zurück, wenn auch mit einer kleinen Träne. Aber das war auch die einzige Maus unserer Familie, die sich so intensiv auf mich eingelassen hat, alle anderen sind wahre Wildfänge, die sich nicht gern anfassen lassen. Und wie schon erwähnt, das dürfen sie, weil sie nun einmal Mäuse und Tiere sind und nicht mein Unterhaltungsprogramm.

Liebe Grüße,
Sevenah
Zitieren


Nachrichten in diesem Thema
Grundsatzdiskussion Tierhaltung - von Caracal - 24.02.2007, 22:32
RE: Grundsatzdiskussion Tierhaltung - von Lacri - 25.02.2007, 00:23
RE: Grundsatzdiskussion Tierhaltung - von Lacri - 25.02.2007, 01:13
RE: Grundsatzdiskussion Tierhaltung - von Sevenah - 25.02.2007, 20:35
RE: Grundsatzdiskussion Tierhaltung - von Lacri - 26.02.2007, 16:13

Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste