Entscheidungshilfe
#1
Ich habe hier ein kleineres Entscheidungsproblem und hoffe, ihr könnt mich da in eine Richtung schubsen.
Eigentlich wollte ich ja irgendwann in naher Zukunft alle drei Mäusegruppen, die wir hier haben, zusammenwürfeln zu einer großen Gruppe. Das hat vor allem den Sinn, daß die Mini-Mäuse noch ein wenig von den "Großen" sozialisiert werden und unsere Großen auch nicht mehr so allein vor sich hinleben - zur Zeit sehen wir sie kaum, weil sie sich fast nur noch in ihren Verstecken herumtreiben und ziemlich bequem geworden sind.
Die drei Gruppen bestehen aus folgenden Mäusen:
- Die Bochumer Milka und Mona
- Die WG Chip und Miss Potter
- Die vier Aachener Mäuseteenies

Vor allem die WG macht mir da Sorgen... Chip ist als halbwilde Maus weit davon entfernt, zutraulich und lieb zu sein. Wenn er nicht gerade vor jedem Schatten flüchtet, tackert er zu nah kommende Finger ganz gern. Die arme Marshmellow mußten wir von ihm trennen, weil er sie verbissen hatte und auch Miss Potter gegenüber war er nie besonders zartfühlend und es kommt hin und wieder noch immer vor, daß er sie besteigt.
Sie hingegen hat offensichtlich wirklich einen Tumor an der Flanke; meine Hoffnungen, daß es harmlos ist, haben sich nicht bestätigt. (Ist jetzt nicht tierärztlich abgeklärt, aber es ist kein klar abgegrenzter Knubbel und da das Teil permanent wächst, kann ich eigentlich alles andere ausschließen) Noch ist das Ding klein und behindert sie in keiner Weise - sie frißt noch gut, bewegt sich uneingeschränkt und merkt offenbar noch nichts davon. Obwohl sie in letzter Zeit Sonnenblumenkerne ablehnt, die sie sehr gern gemocht hat.

Milka und Mona werden demnächst wahrscheinlich noch einmal mit AB behandelt werden müssen, weil ich sie diesmal beide hab schniefen hören. Mit Milka wird das ein Abenteuer, weil es einfach nichts gibt, was sie mag... Keine Sahne, keine Malzpaste, keine Kokosmilch, keinen Fruchtsaft, keine Marmelade... Und alles andere können wir auch vergessen wie auf die Nase schmieren oder reinzwingen - ersteres haben wir mal versucht, aber da war sie dann plötzlich gar nicht mehr aufzufinden und es hat lange gedauert, ihr Vertrauen wieder zu gewinnen.

Und nun mache ich mir hauptsächlich Sorgen um Miss Potter. Ich meine, daß es zwar großer Streß für sie bedeuten würde, eine Vergesellschaftung mitzumachen, aber dann hätte sie Milka und Mona, die sich ein wenig um sie kümmern können und nicht nur den rabiaten Mitbewohner. Andererseits kann es ja auch sein, daß der Streß den Tumor schneller wachsen läßt.
Und Chip wäre im Falle ihres Todes nicht allein und ich müßte nicht riskieren, daß er sich danach nicht mit den vorhandenen Mäusen vergesellschaften läßt.

Um die Aachener mache ich mir zur Zeit keine Sorgen, die machen einen gesunden Eindruck, sind quirlig und neugierig und ich denke, daß eine Vergesellschaftung weniger stressig als vielmehr ein großes Abenteuer für sie wäre, wenn sich Chip ein wenig benimmt.

Und whitetigers Böckchen hab ich aus dem ganzen Chaos ganz außen vorgelassen, weil das schon schwierig genug ist. Immerhin müßten sie ja, wenn sie zu mir kommen, erst einmal operiert und dann noch in eine drei- bis vierwöchige Postkastra-Quarantäne. Bis die zu meinen anderen Mäusen dürfen, ist es also noch eine Ewigkeit - zumal sie noch nicht einmal das Tageslicht erblickt haben und sich noch immer im Nest herumtreiben (hoffe ich jedenfalls).

Verzeiht mein Chaos; ich habe es schon so gut durchsortiert, wie ich konnte.
Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte? Was würdet ihr in welcher Reihenfolge tun? Soll ich eine VG riskieren und wenn ja, mit wem? Keine Angst, ich erwarte keine perfekte Lösung. Aber ein zarter roter Faden, der mich aus meinem Gedankenchaos führen könnte, wäre schon mal eine große Hilfe.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#2
Sevenah schrieb:Habt ihr eine Idee, was ich tun könnte? Was würdet ihr in welcher Reihenfolge tun? Soll ich eine VG riskieren und wenn ja, mit wem?
Mein Rat: alle in einen Pott und fertig. Du sagtest ja, dass die Aachener robust sind. Dann lieber gleich alle zusammenpacken... Wer weiss, vielleicht wird auch Mr. Rabiat bei der Übermacht, die ihm dann gegenübersteht ein wenig zurückhaltender.

Klar, kann der Tumor bei Miss Potter schneller wachsen, aber mal ganz ehrlich: ist das noch wichtig?
Was nützt dem Fellball ein langsam wachsender Tumor, wenn sie dafür mit diesem Rüpel abhängen muss? Dann soll sie sich die verbleibende Zeit lieber von den Mädels betüdeln lassen.
Das mag jetzt hart klingen, aber die kleinen Wutzen haben nun mal nicht viel Zeit und langsam/schnell sind eine Zeiteinheit, die für sie kaum ins Gewicht fallen. Langsam bedeutet bei uns vielleicht Jahre - bei einem Mausel höchstens ein paar Wochen. Also gönne ihr noch eine schöne Zeit mit ihren Privatpflegerinnen Zwinker

Für Chip wäre es - egal wie rüpelig er ist - sicher auch ein Schock, wenn seine Gefährtin ins RBL umzieht. Das alles noch mit einer VG zu kombinieren wäre sicher umso härter und könnte sich negativ auf ihn auswirken. Ich bin der Meinung, dass auch der kleine Wilde von einer sofortigen VG nur profitieren würde.


KLuge Worte, gell? Und sogar begründet. Ich werde noch Mäuse-Beratungs-Assistentin, wenn ich so weitermache Tease

Meine Weisheiten habe ich mir aus allem zusammengefasst, was ich bisher gehört und gesehen habe und ich hoffe, ich konnte Dir helfen (wenn auch nur deshalb, weil Du nun weisst, was Du NICHT machen willst Zwinker)

Du kriegst das schon hin Victory Knuddel

LG Heike
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#3
Lacri schrieb:Wer weiss, vielleicht wird auch Mr. Rabiat bei der Übermacht, die ihm dann gegenübersteht ein wenig zurückhaltender.

Nun ja, darauf verlasse ich mich nie - ich habe bisher noch keine Erfahrung mit Halbwildlingen, aber ich mache gerade einen Crashkurs und so schnell läßt sich ein Wildfang wohl nicht einschüchtern.
Und daß sich dominante Mäuse nicht von einer Bande "übermachten" läßt, sollte euch bei Milú aufgefallen sein.

Zitat:Klar, kann der Tumor bei Miss Potter schneller wachsen, aber mal ganz ehrlich: ist das noch wichtig?

Nja, mir irgendwann, weil ich die Süße gerade liebgewonnen habe *seufz* Aber Du hast recht, für sie macht es wohl keinen Unterschied. Ich befürchte halt trotzdem, daß sie mittlerweile schon etwas merkt, weil sie schon keine Sonnenblumenkerne mehr annimmt.

Zitat:Für Chip wäre es - egal wie rüpelig er ist - sicher auch ein Schock, wenn seine Gefährtin ins RBL umzieht.

Püh, der hätte zwei haben können, wenn er nur lieb gewesen wäre. Gut, Marshmellow lebt längst nicht mehr, aber sie mußte ja wegen ihm umsiedeln. Der scheint mir ziemlich hart im Nehmen zu sein Zwinker

Nun, der früheste Termin, zu dem wir eine mögliche VG anfangen könnten, wäre Freitag abend. Und bis dahin muß sich noch zeigen, wie sehr und ob überhaupt Mona mit verschnupft ist und wir sie vorher behandeln müssen und überhaupt. Warum kann man den Fellbällchen nicht einfach sagen, daß sie sich vertragen sollen? *seufz*

Zitat:KLuge Worte, gell? Und sogar begründet. Ich werde noch Mäuse-Beratungs-Assistentin, wenn ich so weitermache Tease

Na, manchmal ist es einfach sehr hilfreich, auch noch 'ne andere Meinung als die eigene zu hören, hm? Und da bist Du prima Smile Entscheiden müssen wir letztendlich allein, aber es ist schön, ein wenig moralische Unterstützung zu erhalten.

Zitat:Du kriegst das schon hin Victory Knuddel

Dein Wort in Chippys Ohr *g*
Das kleine Eichhörnchen macht mir gerade am meisten Sorgen.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#4
hallo,
war ja klar.
da bin ich einen tag nicht online, lese dann sevs bericht, will was schreiben und schwupp: lacei war erster.
ich hätte nämlich dasselbe gesagt. alle zusammen und gucken was bei rum kommt.
andererseits spricht natürlich eine infektion nicht unbedingt dafür. jedenfalls nicht sofort.

@sev: aber ich fand es auch schön, zu sehen wie sich an der klaren aussage von lacri deine zweifel herauskristallisiert haben. ein klassischer fall von interaktiem entscheidungsfindungsprozess.
bin mal gespannt, was du am ende tust...
vlg
galim
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#5
Die Entscheidung ist gefallen, wir werden die drei Truppen morgen abend zusammenwürfeln und vergesellschaften. Die letzten Zweifel habe ich hinter mir gelassen, als wir einen Knubbel an der Seite von Mona entdeckt haben, der da ganz bestimmt nicht hingehört. Klar abgegrenzt, ganz sicher keine Blähung, Trächtigkeit oder ähnliches Getöse.

Und ich hatte gehofft, daß ich nach Noir nicht so bald wieder eine Maus mit Tumor erlösen lassen muß. Wir hatten Mona die letzten zwei Tage nicht gesehen, so daß wir schon befürchteten, sie könne gestorben sein. Das Futter war nicht angerührt, Milka taperte immer allein durch den Käfig... Aber offenbar hat Mona einfach keinen wirklichen Appetit gehabt und ist lediglich dann durch den Käfig gelaufen, wenn wir nicht da waren.

Nun denn, drückt uns die Daumen. Morgen abend (ich denke, so gegen 23:00 Uhr, Herr Sevenah hat Spätschicht) verordne ich mir und Chip eine Dosis Valium und dann schmeißen wir sie alle zusammen.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#6
galim schrieb:@sev: aber ich fand es auch schön, zu sehen wie sich an der klaren aussage von lacri deine zweifel herauskristallisiert haben. ein klassischer fall von interaktiem entscheidungsfindungsprozess.
bin mal gespannt, was du am ende tust...
War doch klar, oder? *nase in die luft streck*


Sevenah schrieb:als wir einen Knubbel an der Seite von Mona entdeckt haben, der da ganz bestimmt nicht hingehört. Klar abgegrenzt, ganz sicher keine Blähung, Trächtigkeit oder ähnliches Getöse.
*gnarf*... war klar... warum auch nicht...
Menno, kannst Du Deinen Mäusen nicht mal sagen, dass die sowas lassen sollen? Flenn

Das kann ja schon bald nicht mehr wahr sein...

Zitat:Nun denn, drückt uns die Daumen. Morgen abend (ich denke, so gegen 23:00 Uhr, Herr Sevenah hat Spätschicht)
Hier werden alle Daumen und frischmanikürten Pfoten gedrückt Thumbsup

Zitat:verordne ich mir und Chip eine Dosis Valium und dann
Ähm... also... ich sagte eigentlich nur, dass Du Mr. Rabiatus eine Dosis verpassen sollst... von DIR war keine Rede *mal so anmerk* Zwinker
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#7
Lacri schrieb:Menno, kannst Du Deinen Mäusen nicht mal sagen, dass die sowas lassen sollen? Flenn

Meinst Du nicht, das hätte ich nicht schon ständig getan? Ich hab nur herzlich wenig Einfluß darauf *seufz*

Zitat:Hier werden alle Daumen und frischmanikürten Pfoten gedrückt Thumbsup

Danke euch Smile
Ich hoffe einfach, daß sich Chip zu benehmen weiß - sonst muß der schlicht wieder raus und ich ihm noch ganz fix ein paar Baby-Böckchen besorgen müssen. Aber das ist dann der absolute Super-GAU; erste Priorität hat natürlich, daß er sich in der Gruppe integriert. Wir werden ihn wohl erst dann in den VG-Knast setzen, wenn alle anderen schon drin sind, vielleicht gibt ihm das mal einen zarten Hinweis, daß er da nicht den Elefanten im Porzellanladen spielen kann.

Zitat:Ähm... also... ich sagte eigentlich nur, dass Du Mr. Rabiatus eine Dosis verpassen sollst... von DIR war keine Rede *mal so anmerk* Zwinker

Aber ich bin doch immer so rappelig, wenn es um eine VG geht - schon die "normalen" waren immer so nervenaufreibend; jetzt sind drei Sorgenkinder dabei. Huargh!
Ich werde euch live auf dem laufenden halten.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#8
Experiment gescheitert Thud

Chip ist nun Einzelmaus. Nachdem er die erste Viertelstunde eher ruhig war, durch die Gegend schnupperte und sich beschnuppern ließ, fing er mit kleineren Ausrastern an. Wann immer im eine Maus zu nah kam, hat er erst ihr eine gefegt, dann war jede andere dran, die gerade zufällig in der Nähe stand. Und es wurde schlimmer, mit fiesen Prügeleien. Blut ist keines geflossen, aber heftigst ausgeteilt. Da war es auch egal, wer es war.
Zeitweise dachte ich, ich hätte es gleich mit einer verstorbenen Mona zu tun - nach einigen Angriffen lag sie apathisch in der Ecke und hechelte vor sich hin. Die Arme hat sich wieder aufgerappelt, aber Chip sitzt jetzt allein in seinem Käfig. Ich bin ziemlich neben der Spur... was mach ich jetzt mit dem? Mittlerweile habe ich auch die Ahnung, daß ihm auch kastrierte Teenie-Böckchen als Gesellschaft nicht recht wären. Aber Miss Potter setze ich jetzt nicht mehr zu ihm zurück - er hatte auch angefangen, sie anzugreifen.

Hmpf.
Sev
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#9
Sevenah schrieb:Experiment gescheitert Thud

Chip ist nun Einzelmaus.
Zuwenig Valium? Tease

Mist aber auch. Diese kleine Terrormaus erinnert mich irgendwie an Miù *seufz*

Vielleicht ist er ja auch so eine unvergesellschaftbare Maus?
Ansonsten... versuch es einfach mit einem kastrierten Teenie-Böckchen (oder besser gleich 2/3). Im schlimmsten Fall müssen die dann irgendwann zur Gruppe übersiedeln, wenn auch das fehlschlägt. Schulterzuck

Oder Du erkundigst Dich mal, wie es bei Wildmäusen aussieht mit VG.

Ich glaube, ich weiß jemanden, die sich auskennt. Sie hatte selber mal eine... wurde damals im **-Forum aber deswegen ziemlich zur Schnecke gemacht... Soll ich sie mal antickern?
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#10
Immer noch Gezicke....

Die Mädels hatten schon ein Häuschen drin, aber das haben sie lediglich benutzt, um den Käfig in zwei Bereiche aufzuteilen - Mona, Milka und Miss Potter im Häuschen, die vier Aachener draußen. Gab es Berührungspunkte, weil eine Maus ihren Bereich verlassen hat, gab's auf die Nase. Also Häuschen wieder rausgenommen, aber wahrscheinlich reichlich spät.
Milka ist recht oft attackiert worden - jetzt zuckt sie zusammen und quietscht, sobald sich ihr nur eine Nase nähert. Ab und zu wird auch ausgeteilt, aber viel, viel seltener, als es quietscht.
Mona und Miss Potter liegen jeweils ziemlich fertig in einer Ecke und Milka pendelt zwischen ihnen hin und her... Ich find das nicht lustig! *grummel*

Ja, ich glaube, jemand mit Wildmauserfahrung könnte nicht schaden... bei Chip wäre ich gerade für jede Hilfe dankbar.
Ganz unvergesellschaftbar kann der Kerl nicht sein, immerhin hat er recht friedlich mit seiner Mitbewohnerin gelebt, nachdem er Marshmellow vertrieben hat. Aber wer dafür geeignet ist... Wohl nur, wer sich noch gut unterbuttern läßt. Und vielleicht mit einer anderen VG-Methode. Streu tauschen oder so.

So, jetzt ist es die letzten zwei Minuten total ruhig gewesen, ich geh mal nachschauen...

Edit: Oberriesenmist. Ecke Nr. 1: Die vier Aachener. Ecke Nr. 2: Milka und Miss Potter. Ecke Nr. 3: Mona. Und erstere richten sich auf einen längeren Aufenthalt ein, basteln aus allem, was sie zwischen die Zähne bekommen können (Streu und Papier) ein improvisiertes Nest.
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