Meerschweinchen altert
#1
Hallo,
ich bin neu hier aber möchte gleich mal ein paar Fragen stellen.
Einer meiner Meerschweinchen (Kastrat) wird wohl langsam alt. Er ist 6,5 Jahre alt und war bislang immer bestens in Schuss. Seit ein paar Tagen fällt mir auf, dass er das Heu etwas schwerer frisst, vom ab und an gereichten Körnerfutter packt er sich nur die weichen Teile raus, er sitzt sehr oft unter seinem Häuschen, lässt sich aber durch seine Lieblingsspeisen wie Karottenschnitze und Salatblättchen locken, die er dann auch frisst. Nun hab ich ihn heute gewogen weil er mir doch recht mager vorkam, er wiegt 904 gramm, man spürt allerdings die Wirbelsäule, er ist eigentlich immer ein eher rundes Schwein gewesen. Nun mach ich mir Vorwürfe, das ich es nicht eher gemerkt habe, aber Futterverhalten bei Gruppen sind ja doch nicht so einfach zu beobachten leider. die Zahnstellung ist in Ordnung, ich vermute nun dass es etwas mit den hinteren Zähnen zu tun hat. Bei meinem alten Meerie wurden die einmal unter Narkose gerichtet, was er nicht überstanden hat. Nun hab ich tirische Angst, denn ich glaube nicht dass er in seinem angegriffenen Zustand einen solchen Eingriff überstehen würde. Ich päppel ihn momentan 4mal am Tag mit einer Mischung aus Critical Care und Biokarottenbrei. Ich weiß, dass ich zum Tierarzt muss, aber eigentlich will ich ihm das nicht öfter als nötig antun, seitdem er im alter von nem halben Jahr von einem Hasen zerlegt wurde, hat er panische Angst beim Tierarzt, ich will mein altes Schwein nicht solchem Stress aussetzen, jedenfalls nicht öfter als es sein muss.
Könnt ihr mir helfen? Gibts es noch weitere Tipps für mich?
Vielen Dank schonmal
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#2
Hallo und herzlich Willkommen,

man kann bein einem Alter von 6,5 Jahren nicht sagen, dass ein Meerschwein alt ist, denn es kann durchaus 9-11 Jahre alt werden - wenn das auch eher im seltenen Fall so ist.

Dennoch ist es aus der Ferne schwer, etwas dazu zu sagen. Es kann sein, dass er alt ist und dann fressen die Tiere oft weniger, schlafen viel und nehmen auch ab. 904 Gramm ist auch noch nicht soooo besorgniserregend. Es sei denn, er war vor kurzem noch so eine 1600 Gramm-Wuchtbrumme Zwinker

Oder er ist im mittleren Alter und hat Probleme mit den Zähnen. Das kann die Bildung einer Brücke (Backenzähne) sein oder auch ein Abszess. Um das abzuklären ist ein TA-Besuch dringend notwendig.
Es gibt ein paar wenige TÄe, die sogar Hausbesuche machen und damit den Stress der Tiere verhindern.


Schatzebo schrieb:Bei meinem alten Meerie wurden die einmal unter Narkose gerichtet, was er nicht überstanden hat.
Was ist denn passiert? Hat es die Narkose nicht vertragen? Welche Narkoseart wurde angewandt? Hatte der TA Meerschwein-Erfahrung?
Zum Thema Narkose habe ich auf meiner HP was geschrieben: KLICK

Vielleicht hilft Dir das weiter beim Gespräch mit Deinem TA.


Zitat:Nun hab ich tirische Angst, denn ich glaube nicht dass er in seinem angegriffenen Zustand einen solchen Eingriff überstehen würde. Ich päppel ihn momentan 4mal am Tag mit einer Mischung aus Critical Care und Biokarottenbrei.
Frisst er diese Sachen selber oder muss Du sie ihm mit der Spritze geben? Wenn Spritze: leistet er Widerstand oder frisst er freiwillig.
Zwangspäppeln ist Stress für das Tier und in einigen Fällen sogar kontraproduktiv.

Zitat:Ich weiß, dass ich zum Tierarzt muss, aber eigentlich will ich ihm das nicht öfter als nötig antun, seitdem er im alter von nem halben Jahr von einem Hasen zerlegt wurde, hat er panische Angst beim Tierarzt, ich will mein altes Schwein nicht solchem Stress aussetzen, jedenfalls nicht öfter als es sein muss.
Ich würde um einen Hausbesuch bitten Schulterzuck

Zitat:Könnt ihr mir helfen? Gibts es noch weitere Tipps für mich?
Ohne zu wissen, was der Lütte hat, ist das helfen nicht wirklich möglich. Es kann ja alles mögliche sein und daher kann man nur Vermutungen anstellen. Das hilft dem Schweini aber leider nicht viel weiter. Eine Diagnosestellung durch den TA ist leider dringend notwendig. Ich hoffe, er ist nett, kennt sich aus und macht einen Hausbesuch bei Euch.

Liebe Grüße
Heike
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#3
danke dir Smile
ich hab hier auch schon einige tolle Seiten gefunden auf denen man viel nachlesen kann. Das Futter aus der Spritze nimmt er freiwillig auf ich muss ihn nicht dazu zwingen, er weicht der spritze nicht aus und kaut dann auch tapfer.
Er ist ein wenig ruhiger geworden, wobei er nie so ein temperamentvolles Schwein war wie sein Kumpel, eher der Typ Kuschelschwein.
Das mit der Narkose muss ich nachfragen, das ist schon 2 Jahre her. Die Tierärztin ist eigentlich echt eine nette und gute, ich werd sie mal nach einem Hausbesuch fragen. Wenn das nicht geht werd ich auf jeden Fall seinen Kumpel mitnehmen. Ich hab hier auf einer Seite was über alternde Meerschies gelesen, stubbelig werden, weniger fressen, knochig werden etc, das kommt mir alles bekannt vor. Die Verdauung funktioniert nach wie vor gut, er ist manchmal ein wenig "bruddelig" wie ein alter Mann irgendwie, aber der Rest stimmt. Mich wird der Tierarztbesuch bestimmt beruhigen. Seitdem ich zwei Meerschweinchen doch sehr plötzlich verloren hab bin ich immer ziemlich übervorsichtig, nicht nur bei ihnen, auch bei meinen Pferden und Hunden.
Aber wenn er sein Lieblingsfutter noch nimmt, hat er sich doch noch nicht aufgegeben oder? wenn ich ihn bei mir hab ist er auch echt munter, erkundet die Gegend und brummelt wenn ich ihn kraule. Ach, Tiere zu haben ist Fluch und Segen zugleich, sie zu haben ist toll aber sie zu verlieren ist immer die Hölle.
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#4
Schatzebo schrieb:Das Futter aus der Spritze nimmt er freiwillig auf ich muss ihn nicht dazu zwingen, er weicht der spritze nicht aus und kaut dann auch tapfer.
Das hört sich ja schon mal echt gut an. Ich habe aus dem Grund gefragt: manche Leute wollen es nicht akzeptieren oder sie wissen es auch nur nicht, dass das Einstellen des Fressen frei gewählt wurde. Es ist fast wie bei alten Menschen. Die essen auch immer weniger. Dann noch Zwang auszuüben und mit Gewalt zu päppeln finde ich persönlich brutal. Sicher ist es schwer dabei zuzusehen, wie ein Schweini immer weniger wird, aber man muss es akzeptieren. Das gehört mit zur Verabschiedung.

Zitat:Mich wird der Tierarztbesuch bestimmt beruhigen. Seitdem ich zwei Meerschweinchen doch sehr plötzlich verloren hab bin ich immer ziemlich übervorsichtig, nicht nur bei ihnen, auch bei meinen Pferden und Hunden.
Das kann ich verstehen. Ich habe auch erst vor ca. 1,5 Wochen ein Schweinchen verloren. Seitdem bin ich auch ständig am gucken, ob die anderen ok sind.

Zitat:Aber wenn er sein Lieblingsfutter noch nimmt, hat er sich doch noch nicht aufgegeben oder?
Nein und ich würde es auch nicht 'aufgeben' nennen. Er ist einfach alt und müde und alte Lebewesen ruhen mehr und daher braucht der Körper auch weniger Futter. Ich habe es mal für mich selber mit dem 'Herunterfahren eines Computers' verglichen (Tätigkeiten werden eingestellt = Programme geschlossen etc.). So ist es bei allen... bei Menschen, Hunden, Katzen, Meerschweinchen, Mäusen... und und und...

Zitat:wenn ich ihn bei mir hab ist er auch echt munter, erkundet die Gegend und brummelt wenn ich ihn kraule. Ach, Tiere zu haben ist Fluch und Segen zugleich, sie zu haben ist toll aber sie zu verlieren ist immer die Hölle.
Ja, der Verlust schmerzt und da können noch so viele andere Tiere sein oder auch nachkommen... jedes Tier ist eine Persönlichkeit für sich und hat seinen Platz im Herzen. Man sollte daher jeden Tag genießen, denn - egal wie viele Monate oder Jahre es sind - die Zeit wird einem immer zu kurz vorkommen, wenn die kleinen Viecher gehen müssen Traurig
Aber ist es nicht auch schön, zu merken, wie wohl er sich in Deiner Nähe und unter Deinen Händen fühlt? Genieße es einfach...

Ich wünsche Dir noch eine schöne und möglichst lange Zeit mit Deinem alten Herren.

Liebe Grüße
Heike
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