Desaster bei Bockvergesellschaftung
#1
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Dieser Thread ist ein Split aus einem anderen Thema, das sich im geschlossenen Mitgliederteil befindet. Aus einer Unterhaltung wurde ein Thema, welches sicherlich für viele Bockgruppenbesitzer nützlich ist.



Die 'Vorgeschichte':


Ich habe über ein Nottierforum diese beiden Böckchen bekommen. Eigentlich waren sie auf der 'Durchreise', aber dann sind sie mit meinem 'Besuch' zusammen nach Hause gefahren.

[Bild: vermittlungsbild.jpg]

Vinara und Tumirnix waren zum Frühstücken hier und als die Jungs kamen. Es war quasi Liebe auf den ersten Blick.

Die weiße Rosette wird nun "Squeak" genannt und sein weiß-schwarz-roter Coronet-Kumpel heisst "Herman" - wieder mal Namen aus der Garfield-Serie :D

Sie sollen mit den drei vorhandenen Böcken vergesellschaftet werden...


LG Heike
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#2
Leider ist die Rekordvermittlung in einem Rekord-Vergesellschaftungsdebakel ausgeahndet.

Unsere drei, Odie, Pooky und Floyd haben sich gar nicht mit Herman (englisch aussprechen, kommt von Garfield) und Squeak verstanden. Es gab vom ersten Moment an Reiberreien.
Während Pooky und Odie sich irgendwann raus gehalten haben, sind ja die beiden Großen,
haben sich vor allem Floyd und Squeak ständig gefetzt.
Es ist soweit gekommen, dass Floyd nun ein Zahn abgebrochen ist und sich das Bruchstück in die Lippe gerammt hat (TA hat 70 Euro verdient) und Squeak vollkommen zerbissen ist. Hat 5 oder 6 Bisswunden (keine tiefen) von Floyd erhalten.
Zu Anfang dachten wir, dass Floyd der Übeltäter ist, dann hat sich jedoch Squeak als das Agroschweinchen heraus gestellt, denn er griff weiterhin an. Nun auch seinen alten Kumpanen Herman aber auch Odie und Pooky. Führte natürlich dazu, dass er von den beiden Großen nun auch Prügel kassierte.
Herman, keine Ahnung, ob da neue Lebensgeister erwacht waren, hatte sich erst unter geordnet, war nun aber auch aggressiv und das lies er vorallem Pooky spüren, der sehr geduldig damit umgegangen ist aber irgendwann einen richtigen Rappel kriegte und Herman durch den Käfig geprügelt hat. Das hat aber nur zu 10 Minuten Ruhe geführt, dann war Herman wieder da.

Unter all dem Stress hat Odie seit Vorgestern Abend Blut im Urin. Das haben wir Gestern untersuchen lassen. Da er dankbarer Weise den Arzttisch vollgepinkelt hat, konnte die den Urin direkt untersuchen. Da alle Werte aber im normalen Bereich lagen, geht sie erstmal von zu viel Stress aus. (TA hat 40 Euro verdient)


Sie hat uns geraten, die Odie aus der Gruppe zu nehmen. Da sich die beiden neuen immer noch mit den bestehenden Schweinen prügeln, haben wir nun zusammen mit Lacri beschlossen, dass die Gruppen wieder getrennt werden.
Eine halbe Stunde nach der Trennung war bei unseren alten dreien wieder Ruhe eingekehrt und außer ein kurzes Gebrummsel ist nichts mehr zu hören. Stattdessen liegen sie nun wieder nebeneinander auf einer Heuebene in unserem Schweineschrank (es ist die kleinste Ebene von allen).
Neue Blutungen konnten wir seit Gestern Abend bei Odie auch nicht mehr feststellen.

Squeak und Herman sind in einem kleineren Bereich des Freilaufes geblieben und haben sich nun auch beruhigt.

Leider müssen wir feststellen, dass die Vergesellschaftung schief gegangen ist. Zusammen mit Lacri werden wir nun nach einer anderen Lösung schauen müssen. Wir haben gestern unseren Käfig noch soweit umgebaut, dass wir nun auch 2 Schweinchengruppen halten können, das ist aber nicht unbedingt das optimale.

Erstmal droht Herman und Squeak aber keine Obdachlosigkeit, Freitag ist der OP-Termin zur Kastration und dann sehen wir weiter, ob nicht nach Ablauf der Kastrationsquarantäne doch noch was zu holen ist. Zwinker
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#3
Jetzt, nach ein einhalb Tagen Trennung ist wieder Harmonie eingekehrt. Unsere 3 haben wieder ihr normales Leben, sprich Pooky und Odie liegen die meiste Zeit nur rum oder fressen, irgendwann kommt Floyd an, der spielen will, das ertragen die beiden Alten kurz und dann ist wieder Ruhe. Bis auf ein "Versehen", denn Odie guckt einfach nicht, wo er hin rennt, gab es nicht mal mehr Gebrummsel.

Squeak und Herman halten nun auch Ruhe, Squeak wird sogar zutraulich, wobei das nach nachher (da ist die Kastration) bestimmt wieder anders werden wird. Aber auch bei den beiden ist nun eher Ruhe eingekehrt.
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#4
Derzeit sind die beiden neuen Jungs in der schönsten Rappelphase - ebenso wie Floyd - und daher war eine VG sowieso schon ein Wagnis. Dennoch sah es anfangs immer wieder danach aus, als würde es ruhiger werden und doch noch klappen. Denkste. Die Herren haben sich für Krieg entschieden.

Bei meiner eigenen Bockgruppe habe ich die Erfahrung gemacht, dass eine Kastration nach ca. 3- 6 Wochen einen deutlichen Aggressions-Rückgang beim Ex-Bock bewirkt hat. Natürlich wird, genau wie vorher auch, gebrommselt und getan, aber es gibt keine Kämpfe mehr. Besonders bei meinen beiden Frühkastraten konnte ich feststellen, dass die Rappelphasen sehr viel sanfter waren. Auch die älteren Tiere wurden viel friedlicher und ruhiger.

An Squeak und Herman kann man sehen, wie wichtig es für Jungtiere ist, mit einem älteren Tier aufzuwachsen. Nur so können sie Sozialverhalten lernen. Aber in einem Zooladen (aus dem sie ursprünglich gekauft wurden) ist so etwas so gut wie nie gegeben.
Ich hoffe immer noch, dass es (eine längere Zeit) nach der Kastration noch eine Möglichkeit für die Beiden gibt, mit den erwachsenen Tieren in einer großen Gruppe zusammen zu leben. In einigen (wenigen) Fällen ist so etwas schon gelungen.


LG Heike
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#5
Die Kastration wurde gut überstanden. Heute Morgen haben wir die Quarantäne aufgehoben und Floyd darf wieder zu Odie und Pooky, was extrem unspektakulär verlief. Es wurde geschnüffelt, dann wurde sich der Rücken zu gedreht. Smile

Squeak und Herman sind auch wieder zusammen, das verlief ähnlich unspektakulär. Zum Glück.
Einzig Squeak scheint das alles noch nicht ganz verarbeitet zu haben. Der saß Gestern und bis vorhin immer in der Käfigmitte und hat sich alles nur angeschaut. Jetzt, wo Herman wieder da ist, geht das aber auch gut.

Bei Squeak hatten wir Gestern bei der Narkosespritze etwas Angst, der hat so doll rumgezappelt, dass die ihn mit 2 Leuten nicht richtig festhalten konnten. Nur für noch mehr Hände ist an so einem kleinen Schwein kein Platz. Er hat aber keine Lähmung davon getragen, hatten wir also Glück.
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#6
Grundsätzlich klingt das doch schon mal gut. Daß sie sich erst einmal in die neue Situation reinfinden müssen, ist klar. Immerhin haben sie eine große OP hinter sich, plötzlich fehlt in Poponähe ein ganzes Körperteil und dann fahren auch noch die Resthormone Achterbahn. Aber da braucht es wohl noch ein wenig Zeit, bis sie sich zurechtfinden, dann wird es ganz bestimmt besser.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#7
(05.09.2009, 08:04)Tumirnix schrieb: Die Kastration wurde gut überstanden.
Puah, ein Glück... Victory

Immerhin hat DAS gut geklappt Zwinker

Erleichterte Grüße
Heike
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#8
Abschlussbericht:

Die Kastrationszeit ist nun weitgehend überstanden. Unsere beiden Gruppen haben mehr oder minder wieder Frieden einkehren lassen.

Unsere alte Gruppe:
Odie, Pooky und Floyd verstehen sich mehr oder weniger wieder. Floyed hat die Nachwirkungen seiner Rappelphase, was Pooky zum absoluten Angriffsschwein erzogen hat. Die beiden haben sich eine ganze Zeit lang gefetzt. odie, als einstmals größtes Schweinchen wollte sich da eigentlich raushalten. Klappt naturgemäß in einem Käfig aber nicht.
nachdem vor 3 Wochen dann Ruhe war begab es sich eines Abends, dass Odie mitten im Käfig anfing, wie am Spieß zu schreien. Ein grund war nicht ersichtlich, pooky und Floyd reagierten fast panisch darauf, wobei sie nichtmal in Odies Nähe waren. Nachdem Odie sich dann auch noch ohne Angstzustände aus dem Käfig nehmen lies, war mit klar, dass etwas nicht stimmt. Körperliche Verletzungen lagen nicht vor, also ab auf die Waage. Odie hatte binnen einer Woche 200 gramm verloren. Statt 1,1 Kg nur noch 900 Gramm.
Da wir noch Päppelzeugs von Garfield in Mengen haben, durfte Odie das erstmal schlürfen. Zum Glück mag er das gerne. Am nächsten Tag direkt zum TA, Ergebnis: Ein Backenzahn hatte eine ganz kleine Kante. Hat die TÄ dann entfernt. Odie wurde weiter gepäppelt, fraß auch wieder, aber lustlos. Da er zur Schmerzbekämpfung ein Metacam/Traumelgemisch bekam, vielen uns die Paralelen zu Garfield auf.
Das ganze fing noch vorher an, da hatte odie Blut im urin (hatte Garfield auch), da fing das Metacamgemisch an. Dann kam die Zahnsache, Metacam ging weiter.
Da auch garfield keinen hunger mehr verspürte unter der Metacambehandlung, haben wir das bei Odie abgesetzt, dazu immer weiter gepäppelt.

Dies scheint die richtige Entscheidung gewesen zu sein. Odie wieder nun wieder um die 980 Gramm +/- 10 Gramm, frisst wieder normal.

Das hat in unserer bestehenden Gruppe allerdings dazu geführt, dass sich nun Pooky und Floyd immer mal wieder prügeln. zu Anfang gabs auch Verletzungen, da sind die beiden nun aber vorsichtiger.

Alles in allem ist die alte Gruppe also intakt.


Die neue Gruppe:
Squeak und Herman. Beide haben die Kastrationsphase gut überstanden. Squeak scheint italiänische Wurzeln zu haben, denn, wann immer er konnte, hatte er das Bein, in dem er die Spritze bekommen hatte, hinter her gezogen, sprang aber fröhlich auf allen Vieren durch den Käfig, wenn keiner schaute.
Die beiden sind aber immer noch aggressiv im Umgang miteinander. Wobei die Prügeleien fast ganz aufgehört haben. Allerdings wird sich ständig durch den Käfig gejagd und angezickt.

Und Squeak macht seinem Namen alle Ehre. Er ist laut. Immer und ständig. Angst hat er auch keine. Der schaut sich lieber alles an, was passiert.

Naja. Soviel nun also zum Abschluss. Jetzt müssen wir die letzten Wochen noch abwarten und dann mal schauen, ob die Zusammenführung noch irgendwie gelingt.
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#9
(29.09.2009, 09:54)Tumirnix schrieb: Abschlussbericht:
Naja, vorläufig zumindest... wenn Ihr noch ein VG starten wollt, ist ja wieder alles offen...

Zitat:Alles in allem ist die alte Gruppe also intakt.
Der arme Odie Traurig
Ich hoffe, er ist schnell wieder auf dem Damm und alles beruhigt sich wieder.

Zitat:Die neue Gruppe:
Squeak und Herman. Beide haben die Kastrationsphase gut überstanden. Squeak scheint italiänische Wurzeln zu haben,
Rassist Zeter
Darüber unterhalten wir uns bei Eurem nächsten Besuch mal genauer Suspekt

Zitat:Naja. Soviel nun also zum Abschluss. Jetzt müssen wir die letzten Wochen noch abwarten und dann mal schauen, ob die Zusammenführung noch irgendwie gelingt.
Dass Ihr Euch das noch traut Uff
Mir ist schon beim Lesen ganz schummrig geworden. Ich habe fast ein schlechtes Gewissen, dass ich Euch die Krümel habe mitnehmen lassen. Aber wer ahnt auch schon, dass diese Engelchen zu wahren Furien mutieren Wah

Ich hoffe, es wird wirklich alles gut bei Euch und keiner kommt mehr zu Schaden.

Knuddelgrüße an alle W's Zwinker
Heike
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#10
Naja, es kann keiner was dafür, dass die Viechers plötzlich am Rad drehen. Ich denke mal, dass da einfach die Rappelphase zugeschlagen hat.

Und Squeak ist ein Italo. Definitiv ein Fußballer des schönen Landes. Hinfallen, Schreien, auf rote Karte für Gegner hoffen, Grinsen und weiter machen. Das passt also. Zwinker
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