Lymphdrüsenkrebs - Erfahrungen?
#1
GErade komme ich mit Cora vom TA zurück und habe nichts besseres als eine sehr niederschmetternde Diagnose - den erwähnten Lympfdrüsenkrebs. Sämtliche Lymphknoten sind fühl- und sichtbar angeschwollen, die an Hals und Schultern beginnen bereits, sie in ihrer Motorik einzuschränken. Sonst ist sie fit, wenn sie auch laut Waage zwar zugenommen hat, aber wenn man die Knoten abzieht, wahrscheinlich deutlich abgenommen.
Eine Biopsie hat die Ärztin nicht durchgeführt, finde ich auch unnötig. Abszess kann definitiv ausgeschlossen werden (es sei denn, es hat sich einer auf einer Lymphknotenstelle eingemogelt) und was hilft es mir denn, wenn ich weiß, daß es wirklich Krebszellen sind? Aufzuhalten ist es ohnehin nicht. Sie hat nun ein Depot-Kortison gespritzt bekommen und sollte es beim Abschwellen der Knoten helfen, bekommt sie es weiter in Mini-Minimengen oral. Zusätzlich dazu gibt es wieder CoEnzym, von dem ich diesmal eine volle Ampulle mitbekommen habe.
Wie auch immer, wir bekämpfen lediglich die Symptome, nicht die Krankheit selbst. Eine OP ließe - um das mal hart und fies zu sagen - nicht mehr viel Maus übrig, zumal es sie höchstwahrscheinlich umbringen würde.
Was kann ich noch tun? Gibt es Mittelchen, die ich ihr geben kann, tut Rotlichtbestrahlung gut, sollte ich sie speziell füttern? Gut, daß sie viel zu sich nehmen sollte, weil die Tumore viel Energie verbrauchen, weiß ich. Aber ich klammere mich momentan an jeden Strohhalm *seufz*

Das einzig Tröstende zur Zeit: Wahrscheinlich werde ich Cora nicht zu ihrem letzten TA-Gang begleiten müssen, es könnte sein, daß sie einfach einschläft und nicht mehr aufwacht... Ich finde es furchtbar, Mäuse unter den Umständen gehen lassen zu müssen.

Traurige Grüße,
Sevenah
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#2
Liebe Sev...
Das tut mir leid für dich und dein Mäuschen...schlimme Nachrichten für euch...leider kann ich dir über das Thema Lymphdrüsenkrebs nichts sagen, aber vielleicht helfen ein paar tröstende Worte und fühl dich gedrückt von mir...
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#3
Ach, natürlich hilft auch Anteilnahme... Ich finde es immer wieder tröstend, mich hier bei euch aufzuhalten, selbst wenn ihr lediglich virtuell vorhanden seid. Ihr versteht wenigstens, wovon ich rede Smile

Offenbar versteht sogar Chip, unser Terrorkastrat, daß Cora jetzt Ruhe braucht. Sonst hat er die Mäuse, die beim TA waren, erst einmal kontrollbeschnüffelt und dann - weil sie ja fremd rochen - eine Runde vermöbelt und durch den Käfig gejagt. Jetzt hat er an Cora herumgeschnüffelt und ich habe ihn ermahnt, lieb zu ihr zu sein. Und als hätte er mich verstanden, gab es kein Geprügel, sondern er nahm ihr Köpfchen zu sich und hat sie eine Runde geputzt. Hach.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#4
*dich in den Arm nimm*
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#5
Danke, Sabsi Smile
Einen kleinen Hoffnungsschimmer gibt es. Das Kortison tut brav seine Wirkung und hat die Knoten bis heute abend abschwellen lassen. Dann habe ich immerhin die Möglichkeit, ihr weiterhin Kortison zu verabreichen und Cora so ein beschwerdefreies Leben zu ermöglichen. Und natürlich braucht sie jede Menge Futter und Leckerlies, was sie wahrscheinlich auch nicht ablehnen wird... zumal Kortison ja auch den Appetit anregt.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#6
(17.02.2009, 11:52)Sevenah schrieb: Was kann ich noch tun? Gibt es Mittelchen, die ich ihr geben kann, tut Rotlichtbestrahlung gut, sollte ich sie speziell füttern? Gut, daß sie viel zu sich nehmen sollte, weil die Tumore viel Energie verbrauchen, weiß ich. Aber ich klammere mich momentan an jeden Strohhalm *seufz*
Einige Mäuse sprechen auf die Leukose-Behandlung für Meeris recht gut an. Allerdings haben Mäuse einen schnelleren Stoffwechsel als Meeris, brauchen daher wohl jeweils eine höhere Dosis. Prednisolon und L-Asparaginase (zur Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie) bringen Hilfe und außerdem das homöopathische Mittel NeyDIL 66. Kannst ja mal mit Deiner TÄ drüber reden, was die so dazu meint. Wärme ist sicherlich gut, denke ich mal, wenn sie ziemlich schlaff ist. Aber dann so, dass sie jederzeit auch in kühlere Ecken kann. Fressen würde ich ihr geben, was reinpasst und was sie gern mag. Sie hat nichts zu verlieren, kann aber jedes Stück Energie gebrauchen.


(17.02.2009, 16:29)Sevenah schrieb: sondern er nahm ihr Köpfchen zu sich und hat sie eine Runde geputzt
*schnief*... wie süß...
Von ihm ist das ja geradezu eine Meisterleistung Thumbsup

Tja, ansonsten bleibt nicht viel zu schreiben... *einfach nur in den arm nehm und drück*


Traurige Grüße
Heike
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#7
Was sollen die Medikamente letztendlich ausrichten? Ich meine, helfen sie wirklich, den Krebs zu verzögern oder helfen sie gegen die Symptome? Letzteres tun wir ja schon mit dem Kortison.
Apathisch ist Cora nicht und sie hat auch nicht so kalte Pfötchen, daß ich ihr jetzt akut Rotlicht hingestellt habe. Im Gegenteil, sie hüpft immer noch munter durch die Gegend, ihr Verhalten hat sich nicht geändert - deshalb hat die TÄ eine Infektion recht schnell ausgeschlossen.

Und was das Futter und die Leckerlies angeht, ist sie für Herrn Sevenah "zum Abschuß freigegeben", darf also alles füttern und reinstopfen, was reingeht. Demnächst bekommt sie wieder viel Sahne, wenn wir ihr das Kortison und das CoEnzym unterjubeln.
Natürlich hoffe ich, daß ihr Leben noch lange dauert, aber verhungern wird sie auf keinen Fall Zwinker

Liebe Grüße,
Sevenah
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#8
(18.02.2009, 00:02)Sevenah schrieb: Was sollen die Medikamente letztendlich ausrichten? Ich meine, helfen sie wirklich, den Krebs zu verzögern oder helfen sie gegen die Symptome? Letzteres tun wir ja schon mit dem Kortison.
*hmpf*... ich bin doch kein Tierarzt... habe jetzt mal versucht, rauszufinden, wie welches Medikament wirkt:
  • Prednisolon = 1,2-Dehydrocortisol Prednisolon besitzt eine ausgeprägte immunsuppressive und darüber entzündungshemmende, antiallergische Wirkung.
  • L-Asparaginase = zur Behandlung von akuter lymphatischer Leukämie.
    Gesunde Zellen können eigenes Asparagin herstellen. Leukämische Zellen bei der ALL können dies nicht. Sie sind daher abhängig von zirkulierendem Asparagin. Das macht man sich in der Behandlung mit Asparaginase zunutze. Asparaginase katalysiert die Spaltung von Asparagin in Asparaginsäure und Ammonium und sorgt so für eine niedrige Asparaginkonzentration im Blut. So bekommen die leukämischen Zellen nicht mehr genug Asparagin, um zu überleben.
  • NeyDIL 66 = biologisches Naturheilmittel der Firma vitOrgan.
    Behandeln nach der Paracelsus-Methode " Herz heilt Herz, Niere heilt Niere …"

Nun frag mich nicht, wie und warum ausgerechnet das homöopathische Zeug wirken soll. Ich habe nur mitbekommen, dass es das Leben der Tiere erheblich verlängert und ihnen vor allem einen Teil ihrer Lebensqualität wiedergibt.

Bisher habe ich von mehreren Behandlungsweisen gehört:
  • es wurde durchgehend mit Kortison und NeyDIL behandelt
  • es wurde mit Kortison und NeyDIL behandelt und nach ein paar Wochen eine Kortison-Pause gemacht, in der nur NeyDIL gegeben wurde.
  • es wurde mit Kortision und NeyDIL behandelt und nach 3 Monaten nur noch mit NeyDIL
Es kommt wohl auch drauf an, wie weit die Schwellungen zurückgehen und ob sie beim Absetzen des Kortisons gleich wieder wachsen.


Zitat:Und was das Futter und die Leckerlies angeht, ist sie für Herrn Sevenah "zum Abschuß freigegeben", darf also alles füttern und reinstopfen, was reingeht.
Dann wird sie irgendwann aussehen wie Gandalf Tease

Naja, ich mach mir da auch keine Gedanken. Ihr bekommt das schon hin. War ja bisher immer so. Es tut mir nur so leid, dass es bei Euch nicht auch mal ganz einfach und ohne solche Sachen geht. Aber dann müsstet Ihr wohl alle Eure Tiere von einem guten Züchter holen, statt aus Notstationen und dem Tierheim...

Alles Gute wünschend und dabei daumendrückend:
Heike
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#9
(18.02.2009, 09:27)Lacri schrieb: *hmpf*... ich bin doch kein Tierarzt... habe jetzt mal versucht, rauszufinden, wie welches Medikament wirkt:

Nja... ich dachte halt, wenn Du die Medikamente gezielt bei Lymphdrüsenkrebs empfiehlst, weißt Du auch mehr darüber; zumindest ob sie verzögernd oder heilend wirken sollen. Aber danke für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.

Zitat:
  • Prednisolon = 1,2-Dehydrocortisol Prednisolon besitzt eine ausgeprägte immunsuppressive und darüber entzündungshemmende, antiallergische Wirkung.

Das "immunsuppressiv" macht mir in der Zusammenstellung ein wenig Sorgen... Cora ist immer wieder mal verschnupften Mäusen ausgesetzt und dann bräuchte sie noch ein AB obendrauf - nicht zu vergessen die Milbengefahr, die ständig in einem mit Naturmaterialien eingerichteten Käfig herrscht. Hm.

Zitat:Nun frag mich nicht, wie und warum ausgerechnet das homöopathische Zeug wirken soll.

Das zu fragen, habe ich längst aufgegeben, seit man mir nie erklären konnte, warum Bachblüten etwas ausrichten können sollen Zwinker Hauptsache ist doch, daß es hilft. Derzeit bekommt Cora ja noch CoEnzym, das ihr Immunsystem stärken soll. Naja, andere schmieren sich das Zeug in einer Faltencreme ins Gesicht, Cora schlabbert es in einem Sahne-Cocktail *g*

Ich soll morgen noch einmal in der Klinik anrufen und mitteilen, ob das Kortison geholfen hat. Und da die Schwellungen bis auf winzige Beulen zurückgegangen sind, wäre Kortison immerhin schon mal ein Ansatz, der hilft.

Zitat:Dann wird sie irgendwann aussehen wie Gandalf Tease

Solange das Mädchen gleichmäßig massig wird und nicht wie aktuell hier und da Auswüchse bekommt, soll mir das gleich sein *g*
Allerdings ist sie gegen ihre Schwester Engelchen echt winzig. Cora ist unter den gleichen Lebensbedingungen und mit der gleichen Ernährung zierlich, klein und schmal geblieben, Engelchen gleicht von vorn gesehen, wenn sie zusammengestaucht auf den Hinterbeinchen sitzt, einem perfekten Kreis *räusper*

Zitat:Aber dann müsstet Ihr wohl alle Eure Tiere von einem guten Züchter holen, statt aus Notstationen und dem Tierheim...

Ach, selbst Zuchttiere sind kein Garant dafür, daß sie nicht plötzlich irgendwelche schweren Erkrankungen oder Tumore bekommen. Vielleicht ist die Wahrscheinlichkeit geringer, keine Ahnung...
Aber daß wir Tiere aus Notstationen übernehmen, hat auch etwas mit schlechtem Gewissen zu tun, das ich hätte, wenn ich einen Platz an ein Zuchttier geben würde. Ich glaube, aus dem Grund werden wir bis in alle Ewigkeit Wegwerf- und Überflußtiere aufnehmen, auch wenn ich die äußere Perfektion von Zuchtmäusen durchaus faszinierend finde.

Liebe Grüße,
Sevenah
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#10
(18.02.2009, 13:45)Sevenah schrieb:
(18.02.2009, 09:27)Lacri schrieb: *hmpf*... ich bin doch kein Tierarzt... habe jetzt mal versucht, rauszufinden, wie welches Medikament wirkt:
Nja... ich dachte halt, wenn Du die Medikamente gezielt bei Lymphdrüsenkrebs empfiehlst, weißt Du auch mehr darüber; zumindest ob sie verzögernd oder heilend wirken sollen.
Bisher weiß ich nur das, was auf meiner HP im 'Leukose'-Bericht steht. Mehr als das, konnte ich nicht rausfinden. Naja, nun kann ich eventuell nochmal die neuesten Erkenntnisse dazwischen schreiben.

Zitat:
Zitat:
  • Prednisolon = 1,2-Dehydrocortisol Prednisolon besitzt eine ausgeprägte immunsuppressive und darüber entzündungshemmende, antiallergische Wirkung.
Das "immunsuppressiv" macht mir in der Zusammenstellung ein wenig Sorgen... Cora ist immer wieder mal verschnupften Mäusen ausgesetzt und dann bräuchte sie noch ein AB obendrauf - nicht zu vergessen die Milbengefahr, die ständig in einem mit Naturmaterialien eingerichteten Käfig herrscht. Hm.
Prednisolon ist aber ein Cortisol. Wirken die nicht generell dann so? Gruebel

Zitat:Das zu fragen, habe ich längst aufgegeben, seit man mir nie erklären konnte, warum Bachblüten etwas ausrichten können sollen Zwinker Hauptsache ist doch, daß es hilft. Derzeit bekommt Cora ja noch CoEnzym, das ihr Immunsystem stärken soll.
Welches Coenzym?
# Coenzym I (NAD)
# Coenzym II (NADP)
# Coenzym A (CoA)
# Coenzym B
# Coenzym F (Tetrahydrofolsäure)
# Coenzym M
# Coenzym Q (CoQ)

Zitat:Ich soll morgen noch einmal in der Klinik anrufen und mitteilen, ob das Kortison geholfen hat. Und da die Schwellungen bis auf winzige Beulen zurückgegangen sind, wäre Kortison immerhin schon mal ein Ansatz, der hilft.
Umso besser. Frage ist nur, ob es dauerhaft gegeben werden muss oder als Stoßtherapie oder sonstwie...

Zitat:Cora ist unter den gleichen Lebensbedingungen und mit der gleichen Ernährung zierlich, klein und schmal geblieben, Engelchen gleicht von vorn gesehen, wenn sie zusammengestaucht auf den Hinterbeinchen sitzt, einem perfekten Kreis *räusper*
*gnicker*

Zitat:Ach, selbst Zuchttiere sind kein Garant dafür, daß sie nicht plötzlich irgendwelche schweren Erkrankungen oder Tumore bekommen. Vielleicht ist die Wahrscheinlichkeit geringer, keine Ahnung...
Ich würde sagen, die Wahrscheinlichkeit ist geringer. Eine Garantie gibts auch da nicht. Aber zumindest hat man dann nicht so leicht Myco-Mäuse oder welche, die durch Milben, Pilz etc. vorgeschädigt sind.

Zitat:Aber daß wir Tiere aus Notstationen übernehmen, hat auch etwas mit schlechtem Gewissen zu tun, das ich hätte, wenn ich einen Platz an ein Zuchttier geben würde.
Ich habe beides hier sitzen und ich habe nicht eine Spur von schlechtem Gewissen, dass ich auch Zuchttiere hier sitzen habe. Jedenfalls nicht, solange ich in der Mehrheit immer noch Nottiere habe.

LG Heike
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