06.04.2010, 02:06
Ich hab da ganz hinten im Kühlschrank noch ein Glas Senf gefunden, das ich hier verteilen möchte...
Ich gestehe, ich mußte kopfschüttelnd lächeln, als ich Deinen ersten Beitrag in diesem thread las, blackfemme. Versteh mich nicht falsch. Der grundsätzliche Gedanke, Tieren helfen zu wollen und deshalb eine Notstation gründen zu wollen, ist lobenswert und bringt wieder ein wenig mehr Optimismus in diese Welt. Find ich toll!
Aber ein bißchen klang Dein Beitrag auch - und sei mir deshalb nicht böse - nach jemandem, der in der Tiermedizin oder als Tierpfleger arbeiten möchte, weil man da mit Tierbabies zu tun bekommt, die man betüddelt, mit der Flasche großzieht und im Fernsehen vorzeigen kann. Das ist ein Teil der Wahrheit. Der viel größere Teil, der aber auch dazu gehört, hat mit Stall ausmisten, Tiere einschläfern, um Tiere und ihre Gesundheit kämpfen trotz des Risikos, daß nichts gerettet werden kann, Bürokratie und Verwaltungskram und anderen unangenehmen Dingen zu tun.
Und so ist es auch als Notstation. Ich bewundere die Menschen, die die Kraft und Ausdauer dafür haben. Die sich immer wieder motivieren, Tieren in allen Lebenslagen zu helfen, den Verstand vor dem Herzen agieren zu lassen und immer wieder anpacken, obwohl es ein Faß ohne Boden ist. Es wird immer Menschen geben, die aus Unwissenheit, Desinteresse, Sadismus oder was auch immer Tiere falsch halten, quälen oder ihnen auf sonstige Weise Leid antun. Diese Menschen zu überzeugen, daß es besser wäre, ihre Tiere abzugeben, ist manchmal nicht einfach, weil sie vielleicht einfach nicht sehen, was sie ihren Tieren antun oder - noch schlimmer - das Leid zwar sehen, sich aber aus purem Egoismus nicht trennen können. Unser Hamsterzwergmädchen stammt aus einem Animal Hoarding-Fall zusammen mit 98 anderen Hamstern, die auf engstem Raum in waren Herden gehalten wurden. Und warum? Weil Hamsterbabies ja so süß sind...
Natürlich wuseln auf einer Notstation hin und wieder süße, niedliche, tapsige Babies herum, die aus unerwünschten Würfen stammen und "über" sind oder ähnliches. Aber hauptsächlich geht es darum, Tieren zu helfen, die sich nicht selbst helfen können, wie Lacris Fotos da oben eindrucksvol beweisen. Und das ist schlicht Arbeit. Die Kosten für Futter, Streu, Tierarzt und alles andere trägst allein Du, mit der Vermittlungsgebühr kommt ein kleiner Teil wieder rein. Eigentlich ist es schlimmer als ein Ehrenamt - ehrenamtliche Helfer sind selbst nicht finanziell gefordert, Du als Notstation schon, weil Du die Fehler anderer Menschen ausbügeln mußt.
Und deshalb: Es ist toll, wenn Du Dich entschließt, eine Auffangstation für in Not geratene Tiere zu gründen. Aber bevor Du das tust, gehe gut in Dich und mache Dir das Ausmaß dessen, was auf Dich zukommt, so gut wie möglich bewußt.
Vielleicht ist es auch schon mal ein Anfang, beim Tierheim anzufragen, ob eine Pfegestelle gebraucht wird? Da kannst Du dann auch gleich klären, was Du dazu tun mußt und was von Dir erwartet wird.
Liebe Grüße,
Sevenah
Ich gestehe, ich mußte kopfschüttelnd lächeln, als ich Deinen ersten Beitrag in diesem thread las, blackfemme. Versteh mich nicht falsch. Der grundsätzliche Gedanke, Tieren helfen zu wollen und deshalb eine Notstation gründen zu wollen, ist lobenswert und bringt wieder ein wenig mehr Optimismus in diese Welt. Find ich toll!
Aber ein bißchen klang Dein Beitrag auch - und sei mir deshalb nicht böse - nach jemandem, der in der Tiermedizin oder als Tierpfleger arbeiten möchte, weil man da mit Tierbabies zu tun bekommt, die man betüddelt, mit der Flasche großzieht und im Fernsehen vorzeigen kann. Das ist ein Teil der Wahrheit. Der viel größere Teil, der aber auch dazu gehört, hat mit Stall ausmisten, Tiere einschläfern, um Tiere und ihre Gesundheit kämpfen trotz des Risikos, daß nichts gerettet werden kann, Bürokratie und Verwaltungskram und anderen unangenehmen Dingen zu tun.
Und so ist es auch als Notstation. Ich bewundere die Menschen, die die Kraft und Ausdauer dafür haben. Die sich immer wieder motivieren, Tieren in allen Lebenslagen zu helfen, den Verstand vor dem Herzen agieren zu lassen und immer wieder anpacken, obwohl es ein Faß ohne Boden ist. Es wird immer Menschen geben, die aus Unwissenheit, Desinteresse, Sadismus oder was auch immer Tiere falsch halten, quälen oder ihnen auf sonstige Weise Leid antun. Diese Menschen zu überzeugen, daß es besser wäre, ihre Tiere abzugeben, ist manchmal nicht einfach, weil sie vielleicht einfach nicht sehen, was sie ihren Tieren antun oder - noch schlimmer - das Leid zwar sehen, sich aber aus purem Egoismus nicht trennen können. Unser Hamsterzwergmädchen stammt aus einem Animal Hoarding-Fall zusammen mit 98 anderen Hamstern, die auf engstem Raum in waren Herden gehalten wurden. Und warum? Weil Hamsterbabies ja so süß sind...
Natürlich wuseln auf einer Notstation hin und wieder süße, niedliche, tapsige Babies herum, die aus unerwünschten Würfen stammen und "über" sind oder ähnliches. Aber hauptsächlich geht es darum, Tieren zu helfen, die sich nicht selbst helfen können, wie Lacris Fotos da oben eindrucksvol beweisen. Und das ist schlicht Arbeit. Die Kosten für Futter, Streu, Tierarzt und alles andere trägst allein Du, mit der Vermittlungsgebühr kommt ein kleiner Teil wieder rein. Eigentlich ist es schlimmer als ein Ehrenamt - ehrenamtliche Helfer sind selbst nicht finanziell gefordert, Du als Notstation schon, weil Du die Fehler anderer Menschen ausbügeln mußt.
Und deshalb: Es ist toll, wenn Du Dich entschließt, eine Auffangstation für in Not geratene Tiere zu gründen. Aber bevor Du das tust, gehe gut in Dich und mache Dir das Ausmaß dessen, was auf Dich zukommt, so gut wie möglich bewußt.
Vielleicht ist es auch schon mal ein Anfang, beim Tierheim anzufragen, ob eine Pfegestelle gebraucht wird? Da kannst Du dann auch gleich klären, was Du dazu tun mußt und was von Dir erwartet wird.
Liebe Grüße,
Sevenah