Entscheidungshilfe
#3
Sevenah schrieb:So, allen, die bis hierher durchgehalten haben, meine Gratulation.
Nicht nur das, sondern auch gleich zum Anlass genommen, ein paar Stunden im Inet herumzusuchen, -lesen und dann DAS HIER zu schreiben.
Die meisten wissen ja nicht, was das ist und wie sich das auswirkt etc. Ich schließe mich da nicht aus, da ich ja bisher nichts damit zu tun hatte. Hoffe, das hilft ein wenig weiter.

@Borsti67
Vergleichbar ist das ein wenig mit HIV beim Menschen, da es ja auch das Immunsystem lahmlegt. Von den atemtechnischen Auswirkungen her würde ich es allerdings eher der Mukoviszidose zuordnen.
Alles ist mit der Blindheit von unserem Kimba leider nicht zu vergleichen und um etliches schlimmer als Asthma.

Zu Beenie:
Es ist verdammt schwer, da zu einer Entscheidung zu kommen und ich möchte nicht in Eurer Haut stecken.

Meine Gedanken dazu waren folgende...
Ich bin ja immer der große Rat-Geber und habe bisher fleissig meine Meinung verbreitet, dass man ein Tier, welches nicht mehr leben möchte, gehen lassen. Nun kam der Zeitpunkt, dass Leo nach seiner großen OP für sich schon mit seinem Leben abgeschlossen hatte. Da war nix mehr mit "erlösen" - da war ich so verdammt egoistisch und habe ihn mit allen möglichen Methoden am Leben erhalten, also zwangsernährt, mit Medis vollgepumpt, ihm durch meinen Körper seine Körperwärme gegeben bzw. erhalten. Ok, er hat dann nach etlichen Stunden angefangen zu kämpfen, hat es auch geschafft und ist heute wieder ein munteres Kerlchen. Aber ob das zum Zeitpunkt meines (von ihm sicher) unerwünschten Eingreifens richtig war, wusste ich damals auch nicht. Soviel zum Thema "gehen lassen".

Ich denke, bei Dir ist es so, dass
- Dein Verstand sagt: "Er leidet sicher, also sollte ich ihn erlösen lassen."
- Dein Herz sagt: "Aber ich habe ihn doch lieb und so wie er sich benimmt... Er kämpft und findet selber Möglichkeiten, sich sein Leben mit der Krankheit einzurichten."

Leider hören Menschen zu oft auf ihren Verstand. Ich bin der Meinung, man sollte sein Gefühl viel mehr mit einbeziehen. Das war es nämlich damals auch bei Leo. Ich war der Meinung, er hat nur aufgegeben, weil er nicht WUSSTE, dass er es schaffen könnte - normalerweise sterben Tiere ja bei so einer schwerwiegenden Sache. Davon abgesehen gab es nur völlige Heilung oder Tod als Möglichkeiten.

Bei Myco ist es dann schon anders. Es gibt keine Heilung. Nie. Höchstens einen Stillstand. Da kommt also die Frage nach dem "Erlösen" schon viel schneller auf.

Ich würde - an Deiner Stelle - auf mein Gefühl hören. Meinst Du, er kriegt es gebacken, lass ihn. Wenn Du aber fühlst, dass er nicht mehr mag, dann lass ihn gehen...

Knuddel
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Entscheidungshilfe - von Sevenah - 20.02.2007, 15:51
RE: Entscheidungshilfe - von Borsti67 - 20.02.2007, 19:01
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