Lucky auf dem Weg zum Mäuserich
#21
(01.03.2009, 23:38)Sevenah schrieb: Es macht den Eindruck, als wenn ihm die Anwesenheit der anderen mittlerweile egal ist. Er flüchtet nicht mehr, wenn sie bei ihm auftauchen, er schläft mit ihnen in einem Häuschen, aber er sucht auch nicht den Kontakt zu ihnen, was auch auf Gegenseitigkeit beruht. Wenn sie sich begegnen, ignoriert man sich oder drückt sich einander vorbei, aber das war es auch schon.
Immerhin besser, als wenn er ständig am wegrennen ist...

Zitat:Wenn ich über meine vier Füße stolpern und umkippe, weil ich mich beim Fellputzen zu weit nach hinten umdrehe, würde ich auch nicht wagen, zu hoch zu klettern. Ich fürchte, daß er einfach ein Mickerling ist, der seine ersten Wochen gut überstanden hat - ob das so bleibt, muß sich zeigen.
Und wenn es doch ein neurologisches Problem ist?
Versuch es doch mal mit Vitamin-B-Komplex [Neurotrope Vitamine ("Nervenvitamine")]. Das hat bei Lili toll gewirkt und auch bei Stevie mit seinen Gleichgewichtsstörungen.

Zitat:Offenbar wird er von seinen Mitmäusen auch nicht geputzt.
Vielleicht mögen DIE das Zeugs auch nicht Zwinker
Da hilft vermutlich nur die Zwangsgreifung. Oder aber per Spritze, aber das wäre eine Sache, die man als ungeübter Anwender besser zu zweit macht bei so einem Miniteilchen. Beim Schweini hab ich es grad noch so alleine geschafft, aber bei einer Maus würde ich das nicht versuchen - obwohl es Leute geben soll, die das können...

Zitat:Leider mehren sich alle Anzeichen, daß dies ein Dauerzustand ist. Das hat auch zur Folge, daß er nie kastrabel sein würde (sein zarter Hodenansatz wächst derzeit auch nicht weiter, obwohl sie schon komplett zu sehen sein sollten). Immerhin sind Mäuseriche mit ihrem 35. Tag voll ausgebildet und der kleine Kerl ist jetzt geschätzte sechs Wochen alt.
*seufz*... dieser kleine Kerl will meine Worte unbedingt Lüge strafen, was? Zeter
Aber mir egal. Ich drück trotzdem weiter die Daumen, dass er noch ein richtiger Mäusemann wird... basta...

LG Heike
#22
(02.03.2009, 17:16)Lacri schrieb: Immerhin besser, als wenn er ständig am wegrennen ist...

Aber was hilft es, wenn er den Eingang nicht findet und sich dann trotzdem wieder im Freßnapf zusammenrollt? Wir bringen ihn jetzt ein- bis zweimal am Tag "ins Bett", also Mäuserich packen, Haus freilegen, Mäuserich rein und hinter ihm die Tür zumachen.
Allerdings kommt er zwar nicht rein, wühlt sich aber immer wieder freiwillig nach draußen. Das ist weit davon entfernt, ein gutes Zeichen zu sein.
Ganz ehrlich? Ich fand es beruhigender, als er noch davongerannt ist. Das war zumindest eine gesunde Ablehnung. Jetzt sieht es nurmehr nach Resignation aus.

Zitat:Und wenn es doch ein neurologisches Problem ist?

Es mag sein, daß es zusätzlich ein neurologisches Problem ist, sicher. Aber Du siehst nicht, wie er mittlerweile aussieht... Mittlerweile ist von seiner relativ runden Figur nichts mehr geblieben und er benutzt den Freßnapf überwiegend als Ruheplatz und futtert immer weniger.
Und mal abgesehen davon: Ich kann ihm schon nichts gegen seine Verschnupfung verabreichen, wie soll ich da ein Vitamin B reinbekommen, das schon alle anderen Mäuse bei uns nie gemocht haben? Und wenn ich es reinbekommen habe, hat es keine sichtbaren Erfolge gehabt.
Er hat auch aufgegeben, sich zu wehren... ich kann ihn hochheben, ohne daß er Fluchtversuche macht. Das ist auch kein gutes Zeichen.
Zitat:Vielleicht mögen DIE das Zeugs auch nicht Zwinker

Übel nehmen würde ich es ihnen nicht, das Zeug riecht ja schon ziemlich bah und schmeckt bestimmt auch so.
Aber nein, ich denke nicht, daß es daran liegt. Sie ignorieren den kleinen Kerl. Wir haben das Trio gestern ins Terrarium umgesetzt und am liebsten hätte ich Lucky rausgenommen und draußen behalten, bis die beiden anderen sich ausgetobt haben. Sie sind doch ohnehin nur über ihn gestiefelt und haben ihn immer wieder versehentlich eingegraben, weil sie sich im Tunnelbau übten. Es war die reinste Freude, ihnen zuzusehen und auch den Rest der Nacht scheint es wild hergegangen zu sein. Heute morgen lagen Wassernapf und Gemüseteller in der Streu vergraben, eine halbe Klopapierpapprolle war geschreddert und die Streu komplett umgegraben. Alles, was obenauf stand, versinkt jetzt allmählich in ihren Tunneln. Und da ist kein Platz für einen wehrlosen, langsamen Jungen, der da stolpernd seine Runden dreht.
Ich kann mich nicht überwinden, ihm das Zeug zwangsweise zu verabreichen. Der Kleine ist so zart, daß er zwischen meinen Fingern fast verschwindet und in der Lunge hat das Zeug absolut nichts zu suchen.
Zitat:*seufz*... dieser kleine Kerl will meine Worte unbedingt Lüge strafen, was? Zeter

Wir denken mittlerweile an eine Einschläferung, weil aus dem kleinen Mäuserich höchstwahrscheinlich ohnehin kein Mäusemann werden wird. Wenn ich mir die Entwicklung der letzten knapp vier Wochen anschaue, geht es immer nur rückwärts und erinnert so sehr an die Mickerlinge Flöckchen und Speedy, die wir hatten. Anfangs einfach nur klein, blieben sie in ihrer Entwicklung irgendwann einfach stehen und kämpften sich nur noch eine kurze Zeit durch ihr Leben, bis sie sich aufgaben. Dafür spricht das andauernde draußen schlafen, dafür spricht das Ablehnen aller Dinge außer Körnerfutter (und irgendwann auch das), die unsicheren Bewegungen.. Ich habe nicht mehr viel Hoffnung, daß der Kleine alt werden kann.

Liebe Grüße,
Sevenah
#23
(03.03.2009, 08:37)Sevenah schrieb: Aber Du siehst nicht, wie er mittlerweile aussieht...
Nein, ich kann ihn nicht sehen und ich habe auch zu wenig Ahnung von Mäusen. Ich kann nur das rauskramen, was ich mal gehört oder miterlebt habe. Und nun weiß ich auch nichts mehr Schulterzuck

Letztendlich wirst ohnehin Du diejenige sein, die das beurteilen muss und Entscheidungen treffen. Es tut mir leid, wenn es für Dich wieder zu einem Trauerfall wird, dass Du versucht hast, dem armen kleinen Kerl ein schönes Zuhause zu geben Traurig

Umärmelnde Grüße
Heike
#24
Das hier ist Lucky mittlerweile:

[Bild: 27ul-8b.jpg]

Das Fell ist mittlerweile eigentlich in Ordnung gewesen und jetzt nur noch durch das reingeklebte AB so struppig.
Ich würde mich riesig freuen, wenn ich ihn noch aufgepäppelt bekommen würde. Aber wenn er damit beginnt, auch noch das Bißchen an Nahrung zu verweigern, das er jetzt aufnimmt, weiß ich nicht weiter. Ich kann ihn schlecht an den Tropf hängen, um ihn zwangszuernähren.

Hier wohnt er seit gestern übrigens:

[Bild: 27ul-8d.jpg]

Ich bin noch nicht bereit, den kleinen Kerl aufzugeben, deshalb haben wir versucht, das Häuschen so einzurichten, daß er da reinlaufen kann. Deshalb liegt die Klopapierröhre da - dann ist es dunkel da drin und wenn die beiden alles zuschaufeln, bleibt der Zugang trotzdem offen. Oder ich kann ihn recht einfach wieder freibuddeln, da bin ich mittlerweile ziemlich gnadenlos.
Ich möchte übrigens euren Blick nach oben rechts ans obere Ende des gestreiften Küchentuchs lenken. Seht ihr da das kleine braune Körbchen (ein Bleistiftkörbchen von IKEA)?

Hier ist eine Innenansicht dieses Körbchens:

[Bild: 27ul-8c.jpg]

Öhrchen ist der einzige Kastrat, der ein Freiluftappartment bevorzugt, wenn er sich eingraben, einen Tunnel unter einer Weidenbrücke nutzen oder sich ins Häuschen zu den anderen beiden zurückziehen könnte. Vielleicht ist er auch nur nach der Buddelorgie gestern nacht todmüde dort umgekippt, zuzutrauen wäre es den kleinen Hektikern schon. Aber immerhin heißt das, Hancock steckt im Häuschen und kuschelt an Lucky herum.

Liebe Grüße,
Sev
#25
Der kleine Mann hat es leider nicht geschafft. Deshalb schließe ich hier ab und widme ihm ein kleines Nachwort auf der Regenbogenbrücke.

Liebe Grüße,
Sevenah


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