Hinterbeine gelähmt
#41
Was soll ich sagen? Ich hoffe, er berappelt sich wieder. Auf jedenfall einen fetten Trostknuddel für Dich.

LG Heike
Zitieren
#42
Ich werd später zum TA fahren.. ich glaube es ist soweit.. oh man ich heul mir jetz schon die Augen ausm Kopf.. scheisse echt.. ach Lothar.. faul wie immer.. überlässt mir die Entscheidung.. war ja klar. ich hab Angst..

Danke euch für alles... sicher auch im Namen von ihm....danke.
Zitieren
#43
Irgendwie ist es immer zu früh... dennoch hatte er ein tolles Leben bei Dir und nun kannst Du ihm den letzten Liebesdienst erweisen. Das kostet viel Kraft und wir sind in Gedanken bei Dir *ganz fest im Arm halt*
Für Lothar noch eine Krauleinheit und einen schnellen und leichten Übergang ins RBL...

Traurige Grüße
Heike
Zitieren
#44
Jetzt weiss ich nicht was ich tun soll... jetzt frisst er wieder, zwar nicht die Welt, aber er frisst und ist wieder Munter... er machts einem echt schwer... ich werd ihm jetzt nochmal Gurke kaufen...
mensch ich komm mir so egoistisch vor... aber irgendwie gibt er mir noch nicht das Gefühl dass es Zeit wäre... Es is so schwierig den richtigen Moment abzupassen, zwischen Notwendig, und Leiden.

Ich ruf jetzt beim TA an und erfrage die Öffnungszeiten für Faschingsdienstag und Mittwoch, und dann muss ich es spontan entscheiden..
Es handelt sich nur noch um Tage...

Aber ich hab irre Angst dass er so eingeschläfert wird wie mein Hamster vor einigen Jahren...da wurde die Spritze einfach nur ins Herz gestochen ohne groß vorher per Gasnarkose zu betäuben damit das Tier nichts mitkriegt...
Und nachdem ich nicht sicher bin ob er eine Vene hat, die man erreichen kann..
Zitieren
#45
(15.02.2010, 18:26)FliegenFly schrieb: jetzt frisst er wieder, zwar nicht die Welt, aber er frisst und ist wieder Munter...
Fressen ist kein Zeichen für Lebenslust. Wir hatten das Thema erst kürzlich im Bekanntenkreis. Bei einer war es genau so wie jetzt bei Dir und sie hat immer weitergemacht und letztendlich ist der Gau nachts eingetreten und es war zu spät für das Tier, es sanft hinüber gehen zu lassen. Kurz danach gab es noch einen zweiten Fall und beide sind nun der Meinung, dass es kein "zu früh" gibt, aber auf jeden Fall ein "zu spät".

Zitat:aber irgendwie gibt er mir noch nicht das Gefühl dass es Zeit wäre...
Doch, eigentlich schon, denn Du hast Dich gedanklich schon von ihm verabschiedet. Fressen ist jetzt nur noch eine zwingende Notwendigkeit. Lass Dich nicht verwirren von irgendwelchen Zeichen, die angeblich für Lebenswille stehen. Wenn sie aufhören zu fressen, leiden sie schon ziemlich.

Zitat:da wurde die Spritze einfach nur ins Herz gestochen ohne groß vorher per Gasnarkose zu betäuben damit das Tier nichts mitkriegt...
Soweit mir bekannt ist, ist diese Art der Euthanasie verboten.
Du könntest den Arzt fragen, wie er das macht. Gewöhnlich bekommen sie ein Narkotikum gespritzt, welches überdosiert wird und im Notfall gibts noch dieses andere Zeugs. Da weiß ich jetzt grad nicht mehr, wie es heisst. Es wird aber auf jeden Fall unter die Haut gespritzt, wie bei einer Narkose.

Du solltest auf jeden Fall VORHER mit dem Tierarzt sprechen!

Alles Gute
Heike
Zitieren
#46
Recht hast du ja... Meine Mum ist morgen ganztags daheim und ich habe auch schon um 12 Uhr Dienst aus, dh wir können morgen schnell reagieren...

Er is so fit im Kopf nur der Rest macht nicht mehr so mit wie er das will...
Zitieren
#47
Laß Dich erst einmal trostknuddeln. Diese Entscheidung kenne ich nur zu gut und glaube mir: Du wirst immer den Eindruck haben, den falschen Zeitpunkt gewählt zu haben. Entweder glaubst Du, Du habest zu früh aufgegeben, weil es bestimmt noch eine Weile gegangen wäre oder Du bist wirklich zu spät dran und bereust es deshalb.
Noch immer ist mir allzu deutlich der letzte TA-Besuch mit unserer Aachenerin Diva im Gedächtnis. Sie hatte einen Tumor am Hinterteil, der sie eigentlich nicht beeinträchtigt hat. Sie ist fröhlich im Käfig herumgeklettert, hat gefressen, Leckerchen erbettelt, hat andere Mäuse angezickt und wirkte völlig normal - abgesehen von ihrem dicken Hinterteil. Wir haben uns dann für einen Tag entschieden, an dem wir sie erlösen ließen. Sie hat sich im Verhalten nicht geändert, war immer noch munter und fröhlich. Unsere TÄ verabreichte ihr die erste Spritze (zur Narkotisierung, mehr tut sie noch nicht) und gab mir die Kleine wieder in die Hand. Und sie hat sich so sehr gewehrt! Zweimal habe ich sie fast fallen gelassen, weil sie sich so sehr gegen das gewehrt hat, was mit ihr passiert.
Und ich weiß, wenn ich rational darüber nachdenke, daß es der richtige Zeitpunkt war. Der Tumor war bereits so sehr gewachsen, daß sich der Darmausgang und die Vagina komplett verschoben haben und es nicht mehr lange gedauert hätte, bis sie nichts mehr hätte absetzen können und dann wäre sie unter Schmerzen dahingesiecht. Mein Gefühl trauert noch immer um sie, weil sie bis zuletzt um ihr kleines Leben gekämpft hat, wenn auch mein Kopf weiß, daß es besser so war.

Schau Dir Lothar gut an und frage Dich, ob sein Leben so, wie es jetzt ist (ob er nun frißt oder nicht) noch immer lebenswert für ein Meerschweinchen ist. Kann er noch immer alles, was er gern getan hat? Kann er mit den anderen noch immer Schritt halten und ein gutes Leben führen? Und wenn Du dann eine Entscheidung getroffen hast, weiche nicht mehr ab davon. Vertrau Deinem Kopf, Deinem Verstand.
Und ich denke, dazu gehört ebenso zu wissen, wie die Erlösung stattfindet. Es gibt verschiedene Methoden und soweit ich weiß, ist das Rammen einer Nadel in Brust-/Bauchbereich gar nicht mehr verbreitet. Unsere frühere TÄ hat eine einzige Spritze unter die Haut im Bauchbereich gegeben, allerdings habe ich mal gelesen, daß das Medikament sehr brennt. Meine jetzige TÄ verabreicht zwei Spritzen - die erste ist lediglich eine Narkotisierung, von der die Maus einschläft, bis die Reflexe nicht mehr da sind (dauert etwa ein, zwei Minuten). Und erst dann kommt die zweite, die aus überdosiertem Narkosemittel besteht. Aber das bekommt die Maus gar nicht mehr mit, sie spürt zu diesen Zeitpunkt gar nicht mehr, daß sie noch einen Pieks bekommt und auch nicht, was dieser zweite Pieks ausrichtet. Es tut mir leid, wie auch immer ich es formuliere, klingt es schlimm und furchtbar. Aber ich habe zumindest den Trost, daß unseren kleinen Patienten so wenig Streß und Schmerz wie irgend möglich zugefügt wird und das beruhigt mich ein Stück - wenn sie schon gehen müssen, dann wenigstens in aller Ruhe.

Ich wünsche Dir alle Kraft, die Du für Deine Entscheidung brauchst und jemanden, der Dich an dem Tag unterstützen kann.

Liebe Grüße,
Sevenah
Zitieren


Gehe zu:


Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 2 Gast/Gäste